Die vorliegende schriftliche Arbeit untersucht die Zwischen- und
Resträume der Autobahn A2 im Planungsraum Luzern-Süd und
deren Potenziale im Kontext des Projekts «Bypass». Im Rahmen
dieses Vorhabens planen die Städte Kriens und Luzern eine
zweite Röhre im Tunnel Sonnenberg sowie die Spurverbreiterung der Autobahn A2 zur Verkehrsentlastung. Als ergänzende
Schallschutzmassnahme ist die vollständige Einhausung der
Ausfahrt Sonnenberg Portal Süd sowie die Realisierung einer
weitläufigen Parkanlage auf dem Dach vorgesehen. Die vorliegende Arbeit hinterfragt dieses Vorhaben kritisch und präsentiert einen alternativen Vorschlag, den «Grosshofpark».
Nach einer Analyse des geschichtlichen Hintergrunds, des
aktuellen Projekts und der städtebaulichen Planungsgrundlagen
von Luzern-Süd werden eigene Analysen herangezogen, um das
ungenutzte Potenzial der Grünflächenvernetzung und die
fragwürdige Notwendigkeit der Dachparkidee aufzuzeigen. Drei
Fallstudien zu vergleichbaren Projekten verdeutlichen alternative
Herangehensweisen und Denkansätze.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Einhausung zwar
den Lärmschutz verbessert, jedoch primär als politisches
Instrument dient, um das Grossbauprojekt zu legitimieren. Die
angeblich geförderte Biodiversität steht im Widerspruch zum
Ressourcenverbrauch und den Rodungen von Naturflächen, die
für das Bauvorhaben nötig sind. Der alternative Entwurf «Grosshofpark» nutzt die Bauphasen der Tunnel- und Strassenerweiterung, um die bislang getrennten Grünflächen miteinander zu
verbinden. Dies würde nicht nur die Biodiversität fördern,
sondern auch eine fehlende Ost-West-Verbindung für den
Langsamverkehr schaffen und zugleich eine attraktive Parklandschaft sowie ein Ort für gemeinschaftliche Nutzungen bieten.
The present written work analyses the intermediate and
the A2 motorway in the Lucerne South planning area and their
their potential in the context of the ‘Bypass’ project. As part of this
of this project, the cities of Kriens and Lucerne are planning a second
second tube in the Sonnenberg tunnel and the widening of the A2 motorway lane
the A2 motorway to relieve traffic congestion. As a supplementary
noise protection measure is the complete enclosure of the Sonnenberg
Sonnenberg Portal South exit and the realisation of an extensive
extensive car park on the roof. This
critically scrutinises this project and presents an alternative
and presents an alternative proposal, the ‘Grosshofpark’.
After analysing the historical background, the current project and the
current project and the urban planning principles of Lucerne South
of Lucerne South, the company's own analyses are used to identify the
the unutilised potential of green space networking and the
the questionable necessity of the roof park idea. Three
case studies on comparable projects illustrate alternative approaches and
approaches and ways of thinking.
The study concludes that although the enclosure improves noise
improves noise protection, but primarily serves as a political
instrument to legitimise the large-scale construction project. The
allegedly promoted biodiversity is at odds with the
consumption of resources and the clearing of natural areas that are
necessary for the construction project. The alternative design ‘GrossThe alternative ‘Grosshofpark’ design uses the costruction phases of the tunnel and road widening
to connect the previously separate green spaces with each other.
green spaces. This would not only promote biodiversity,
but also create a missing east-west connection for non-motorised
link for non-motorised traffic and at the same time create an attractive parkland
parkland and a place for community use.
The author, raised in the Arabian Peninsula, shares a personal connection to the Arabian context that
serves as the foundation for this research. Interpreting the theme of the ark within this context offers
an opportunity to explore urbanisation as a crisis impacting the local population since the emergence
of the Gulf states.
The thesis is structured into two fundamental parts. The initial part contextualises Saudi Arabia
through historical and descriptive analyses. This section examines the recent Saudi reform policies
expected to shape the traditionally conservative society in the coming years. While these reforms
impact the general Saudi population, this study demonstrates the existential effects they have on the
now marginalised Bedouin community in the Kingdom, specifically the Howeitat tribal community
native to the north-western region. The analysis reveals the adverse effects urbanistic policies have on
the Howeitat community, affecting their lifestyle and leading to historical erasure.
The research examines the transitions and lifestyles of the tribe over the years, highlighting an ongoing
displacement caused by Saudi Arabia's new megaproject—Neom. These studies lead to the core part of the
thesis; proposing an architecture that facilitates the tribe's resettlement in a sustainable habitat shaped by
traditional building techniques. By analysing socio-economic factors and incorporating related case studies,
this proposal advocates for an ark model that embodies sustainable living practices. The design embraces an
inclusive community model manifested through incremental housing development strategies. Ultimately, this
project aims to tackle the pressing issues of urbanisation and displacement by presenting a dignified and
adaptive living environment that respects and promotes the cultural continuity of the Howeitat tribe.
Das vorliegende Thesisbuch enthält eine umfassende Sammlung an Erkenntnissen, die als fundierte
Basis und Inspirationsquelle für das Thesisprojekt dienen. Im Zentrum steht eine detaillierte Analyse
historischer und gegenwärtiger Funktionen städtischer Grünräume, insbesondere mit dem Fokus auf
botanischen Gärten. Diese haben sich über die Jahrhunderte als bedeutende Interaktionsräume
zwischen Mensch und Natur etabliert und bieten unterschiedliche Möglichkeiten für Erholung, Bildung,
Forschung und berufliche Tätigkeiten. In diesem Thesisbuch wird untersucht, wie sich die Funktionen
dieser urbanen Grünräume im Laufe der Zeit gewandelt haben. Es formuliert ein möglicher Ansatz für
ein zukunftsorientiertes architektonisches Gestaltungskonzept.
Urheberrechtshinweis
Niederberger Gabriela, Hochschule Luzern - Departement Technik & Architektur
Das vorliegende Thesisbuch verbindet das Thesisprojekt mit der theoretischen Untersuchung über die
Entwicklung von Arbeitsplätzen seit 1900 und deren zukünftige Gestaltungsmöglichkeiten. Es soll
untersucht werden, welche Räumlichkeiten das Betriebsklima positiv beeinflussen können.
Ein zentrales Ziel ist das Zusammenbringen von administrativen und handwerklichen Aufgaben.
Ausserdem sollen diese Arbeitsplätze der Öffentlichkeit sichtbar und zugänglich gemacht werden.
Zudem wird untersucht, welche betriebsnotwendigen Einrichtungen für die Öffentlichkeit gestaltet
werden können, um ein stärkeres Bewusstsein für diese essenziellen Berufe in der Bevölkerung zu
fördern.
Im Fokus der Untersuchung stehen die Betriebe Stadtgrün und Energie Wasser Luzern (ewl). Die
Quartiersentwicklung im industriell geprägten Tribschen wird untersucht, mit genauerem Blick auf
das ewl-Areal. Eine soziologische Grundlage vom Wandel im Arbeitsmarkt wird geschaffen, um zu
verstehen warum Betriebe ihre Arbeitsplätze unterteilen, und welche räumlichen Massnahmen
notwendig sind, um diese Trennung aufzuheben.
Das vorliegende Thesisbuch bildet die theoretische Grundlage für die Entwicklung des Thesisprojekts,
welches die Utopie als entwerferisches Werkzeug für eine vom Klimawandel bedrohte Gesellschaft nutzt. Im
Zentrum steht die Umnutzung und Weiterentwicklung des Kasernenareals in Zürich als Çcase studyÈ in
Form einer urbanen Insel, welche wie ein Leuchtturm im Stadtgewebe steht. Die Arbeit befasst sich dabei mit
der Entwicklung einer möglichen Vision für die Zukunft des klimaneutralen Zusammenlebens.
Das Thesisbuch beginnt mit der Geschichte der Arche Noah – einer dystopischen Erzählung mit einem
positiven Wendepunkt. Die Parallelen zur heutigen Klimakrise untermauern die Notwendigkeit für
zukunftsorientierte Lösungsansätze. Die Arbeit unterstreicht die Relevanz des entschlossenen Handels,
obschon der Weg noch ungewiss scheinen mag. Diverse historische Beispiele mit utopischen Zügen und dem
Anspruch eines zukünftigen besseren Lebens dienen als Inspiration für die Neugestaltung des
Kasernenareals. Durch eine Kombination von Erkenntnissen aus historischen Beispielen, klimatischen
Überlegungen und der systematischen Anwendung utopischer Denkmodelle als Werkzeug zur
Krisenbewältigung wird mit dieser Arbeit ein möglicher Umgang mit den Herausforderungen des
Klimawandels erarbeitet.
Das Projekt zielt darauf ab, eine nachhaltige Insel zu schaffen, die das bestehende Angebot der Stadt
einbezieht, den sozialen Austausch fördert und den Herausforderungen des Klimawandels entschlossen
begegnen kann. In einer Wechselwirkung mit dem Thesisbuch sollen im Projekt neue Konzepte und
Denkweisen aufgezeigt werden und ein neues Stück Stadt entstehen, welches als Vorbild für zukünftige
Entwicklungen dienen kann.
Die vorliegende Arbeit untersucht den «Strip» von Ebikon als Ausnahme-Beispiel für
transitorientierte Strassenräume im gebauten Umfeld der Schweiz. Transitachsen prägen den
agglomerierenden Raum und erzeugen eine bestimmte räumliche Dynamik, welche das
Ortsbild bis hin zum einzelnen gebauten Volumen beeinflusst. Für diese oft problematischen
und vernachlässigten Raumsituationen besteht ein dringender Handlungsbedarf. Trotz dieser
Tatsache geht die Auseinandersetzung mit den Autostrassen, und dem Automobil im heutigen
Architekturdiskurs einem Ende zu. Auf der Grundlage des Beziehungsverhältnisses zwischen
Gebautem und der Strasse behandelt die Arbeit den Strip in diesem Spannungsfeld als
kontinuierliche Raumfigur. Durch die methodische Herangehensweise den Raum der Strasse
in Szenen neu zu denken, wird eine Reorientierung zum Strassenraum vorgeschlagen, als klare
Positionierung und optimistischen Weg in der scheinbaren Aussichtslosigkeit dieses Ortes.
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel «Theorie», «Analyse», «Absicht» und «Intervention». Die
ersten beiden Kapitel handeln vom Raumbestand entlang der Transitachsen, welcher auf eine
fragmentierte und durch den Verkehr isolierte Struktur verweist, und setzen die Beziehung
zwischen Automobil und Architektur in ein spezifisches Verhältnis. In den Kapiteln
«Interventionen» und «Absicht» wird der Raum zwischen Infrastruktur und Bausubstanz neu
verhandelt, um das bislang vernachlässigte Potenzial dieser Räume zu fassen. Die
vorgeschlagenen Eingriffe setzen auf räumliche Verdichtung und Nutzungsschichtung, die
von der Vielfalt der Agglomeration profitieren und als Grundlage für eine zukunftsfähige
Siedlungentwicklung verstanden werden. Um den Raum ganzheitlich zu betrachten, lösen sich
die Interventionen bewusst von üblichen baugesetzlichen Regulierungen und streben eine
langfristig kohärente sowie nachhaltige Siedlungssruktur an, die über rein ökonomische
Zwänge hinausgeht. Durch den vorgeschlagenen situativen und szenischen Umgang soll
exemplarisch aufzeigt werden, wie durch das Szenendenken eine verträgliche Koexistenz für
alle Akteure des öffentlichen Strassenraums geschaffen werden kann.
Urbanism has traditionally focused on the city as the central system of human settlement development. Both historical studies and investigations of contemporary phenomena confirm that the city is a dominant but unique constellation among the various settlement forms.
This book raises the question of urban life outside the city and juxtaposes historical examples of lifestyles that attempted to define an alternative way of life outside the city.
How does urbanism relate to areas outside the city? What ways of thinking must architecture adopt in order to find solutions for the world we live in? Under these questions on the future of the rural, a connecting thread along the whole book is the present Here & Elsewhere dialectic of the city and the countryside.
A project in Leukerbad, a famous spa town in the Canton Valais was developed parallel with the thesis book. Otium as an intellectual form of leisure forms the basis of the initial approach to create a future sustainable tourism scenario for Leukerbad. The book and the project are closely linked on the spectrum of work, that is focused on past societal conventions and proposed prototypes, together with present social and neoliberal economic situations.
The goal of the book is not to answer the question of the future of the alpine tourism, rather proposing one of many possible transformation scenarios of an existing structure, which derives from the essence of alpine tourism and city-countryside dialectical relationship.
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen der freien Master-Thesis mit dem Spannungsfeld zwischen Natur und Infrastruktur und bildet die Fortsetzung der Vorbereitungsarbeit "Auf dem Holzweg - Eine
Auseinandersetzung mit der Herkunft und Handhabung unserer Rohstoffe am Beispiel Holz". Dabei wird auf die geplanten und teilweise bereits realisierten Hochwasserschutz- und Renaturierungsmassnahmen an
der Kleinen Emme in Malters eingegangen. Die beim Hochwasser 2005 entstandenen immensen Schäden
haben dazu geführt, dass im grossräumlichen Massstab Hochwasserschutzmassnahmen projektiert wurden. Die Umsetzung dieser Massnahmen brachte durch Rodung und Terrainumformungen teils drastische landschaftliche Veränderungen mit sich, welche bei der Bevölkerung auf Unverständnis und Kritik gestossen sind. Die vorliegende Arbeit begibt sich auf die Suche nach anderen Möglichkeiten zur Bewerkstelligung der
nötigen Hochwasserschutzmassnahmen, mit dem Ziel einen Projektvorschlag zu entwickeln, welcher über die Aktivierung von Synergien auf unterschiedlichsten Ebenen zu einer breiteren Akzeptanz führen kann.
Eingangs zeigt die Arbeit anhand historischer Quellen die Beziehung zwischen Fluss und Mensch auf. Im Anschluss findet eine analytische Auseinandersetzung mit den bisher veränderten Räumen an der Kleinen Emme in Malters statt, welche mittels fotografisch festgehaltener und beschriebener Beobachtungen getätigt wird. Um das Betrachtungsfeld zu vergrössern, werden zwei weitere "landschaftliche Umbauten" miteinbezogen. Einerseits das Projekt am nahegelegenen Seetalplatz in Emmen und andererseits das weiter entfernte Projekt am Fluss Aire in Genf.
Es zeigt sich, dass aus Sicht des Verfassenden nicht die Hochwasserschutzmassnahmen an sich zu kritisieren sind, sondern vielmehr das nicht mehr ausgewogene Verhältnis zwischen menschlich und natürlich geprägtem Raum problematisch ist. Insbesondere die parallel verlaufende, durch Menschenhand geschaffene Verkehrsinfrastruktur der Autostrasse, schränkt den Fluss und dessen Zugänglichkeit äusserst stark ein. Das vorgeschlagene Projekt eröffnet neue Potentiale, indem es den Boden wieder für Fluss und Mensch sowie Flora und Fauna frei spielt und durchgängig macht. Die neu höher gelegte Strassenstruktur hat für die darunter liegenden Räume prägenden Charakter.
Sowohl der in der Vorarbeit betrachtete Waldbereich, wie auch der nun kennengelernte Flussabschnitt zeigen, dass es stets unabdingbar ist in grösseren Zeiträumen zu denken, welche das menschliche Leben um
das Mehrfache übersteigen und eine gewisse Demut gegenüber den natürlich gegebenen Kreisläufen
angebracht ist.
Im Zentrum der Masterthesis steht die Auseinandersetzung mit einer zukünftigen Wohnform für das
von Marcel Breuer entworfene Kloster Baldegg.
Die Baldegger Schwestern kämpfen mit dem Rückgang ihrer Gemeinschaft. Es stellt sich die Frage,
wie eine Transformation der Klosteranlage aber auch der klösterlichen Gemeinschaft aussehen
könnte.
Nicht nur bei den Klostergemeinschaften braucht es ein Umdenken - die Klimakrise und die
Bodenknappheit verlangen nach ressourcenschonenderen Wohnformen.
Untersucht wird die Theorie des «enkeltauglichen Raumkonsums» - ein Rezept für ein ökologisch
verträglicher Ressourcenverbrauch - mit Bezügen zum Wohnen in der Klostergemeinaschaft.
Der Schweizer Wohntraum zeigt gemäss Statistiken jedoch in eine andere Richtung. Genauer
betrachtet werden in der vorliegenden Arbeit die Wohnformen in der Gemeinde Hochdorf, in der
auch das Kloster Baldegg steht.
Im Rahmen der Thesisarbeit wird ein Projekt für das Kloster Baldegg erarbeitet, welches das
Potential in der Kombination der zwei divergierenden Wohnmodellen - dem Schweizer Wohntraum
und dem Modell des "enkeltauglichen Raumkonsums" - sucht.
Die vorhandene Struktur des Klosters Baldegg bildet eine vielversprechende Ausgangslage für eine
ressourcenschonende Wohnform, da sie bis heute eine Glaubensgemeinschaft beherbergt, die äusserst
behutsam und bewusst lebt. Diese Werte finden sich auch in der zukünftigen Wohnform wieder.
Die vorliegende Arbeit untersucht den zersiedelten Landschaftsraum in der Schweiz. Als Case-Study dient der
Raum zwischen den Gemeinden Horw, Kriens und Luzern.
Der Titel dieser Arbeit findet seinen Ursprung in der gleichnamigen Ausgabe von Arch +, die sich mit dem
dritten Band «Schäume» des Sphärenwerks von Peter Sloterdjik befasst. In diesem schreibt der deutsche
Philosoph eine Geschichte der Menschheit, die in der Frage des (Zusammen-)Lebens gründet. Gleichzeitig
beschreibt der Begriff «Architekturen des Schaums» das räumliche Phänomen des zersiedelten
Landschaftraums. Ähnlich einem natürlichen Schaum formiert sich dieser Raum fortdauernd neu. Die Reibung,
die dabei entsteht, erkennt die Arbeit als Potential. Ihr spekulativer Blick verwandelt das unabsichtlich Besetzte,
das zufällig Entstandene – den ganzen Rest – in eine vielschichtige Ausgangslage.
Die Arbeit setzt sich aus den vier Hauptkapiteln «Schaumbilder», «Schaumphänomene», «Interventionen» und
«Spekulationen» zusammen. Die Kapitel «Schaumbilder» und «Schaumphänomene» untersuchen und
interpretieren den existierenden Raumbestand des zersiedelten Landschaftsraums. Dieser resultiert aus der
Summe bestehender, realer Räume wie auch ihrem bereits vorhandenen theoretischen und künstlerischen
Überbau. Die Kapitel «Interventionen» und «Spekulationen» versuchen am Bestand weiterzuschreiben. Dabei
überführen sie die Erkenntnisse aus den ersten beiden Kapiteln in neue, konkrete Raumsituationen. In ihrem
Zentrum eröffnen sich neue – vielleicht – ungewohnte Nachbarschaften zwischen Architektur und Infrastruktur.
Ebenso wie der vorhandene Baubestand stehen die einzelnen Kapitel der Arbeit in spezifischen aber
nonhierarchischen Verhältnissen zueinander. Dies erlaubt es, das Buch vorwärts, rückwärts oder quer zu lesen.
Im Rahmen der freien Masterthesis geht die vorliegende Arbeit der Frage nach, inwiefern eine Transformation des
Bestandes Voraussetzung ist für die Werterhaltung eines Ortes oder eines Gebäudes. Die Grundlage dafür bietet
eine theoretische Auseinandersetzung mit dem architektonischen Schaffen in der Kunstgiesserei St. Gallen und der
Stiftung Sitterwerk in St. Gallen und in meiner persönlichen Tätigkeit vor Ort, die im vorangegangenen Semester
erarbeitet wurde. Aus dieser Auseinandersetzung resultierten Gestaltungsstrategien, die das Gewöhnliche, das
Alltägliche, das Arbeiten mit dem Vorhandenen, das Veränderbare und Wiederverwendbare in den Vordergrund
rücken. Architektur wird verstanden als ständig laufender Prozess und nicht als statisch abgeschlossenes Objekt.
Das Ende ist immer offen, so die daraus resultierende These. Diese vorangegangene Auseinandersetzung bietet
Grundlage für eine architektonische Untersuchung an einem neuen Ort. In Schwellbrunn, einem Dorf im
Appenzeller Hinterland, soll durch eine theoretische Vertiefung und eine praktische Auseinandersetzung anhand
eines architektonischen Projektes ein möglicher neuer Weg aufgezeigt werden, wie eine Transformation der
geschützten, historischen Bausubstanz zu einer Werterhaltung führen kann. Die vorausgehende Erzählung ist die
Geschichte des Appenzellerhauses und die ihm innewohnende Charaktereigenschaft des Wiederverwendens und
Weiterbauens. Anhand von drei historischen und gegenwärtigen Beispielen werden unterschiedliche
Transformationen analysiert. Parallel zur historischen Auseinandersetzung und der Analyse des Bestandes wurde
mithilfe von Collagen das Vorhandene verändert und neu interpretiert, um ständig neue Fragen aufzuwerfen.
Die Transformierbarkeit ist ein Wert, der dem Appenzellerhaus mit seiner Konstruktionsart innewohnt und neue
Interpretationen zulässt. Die vorliegende Auseinandersetzung stärkt ein Verständnis von Architektur, die sich
ständig weiterentwickelt und verändern lässt, und zeigt die dafür erforderlichen Voraussetzungen auf.
Abschliessend wirft die Arbeit Fragen über die «Kunst des Bewahrens» und der Autorenschaft in den Raum – gilt
es, ein Bild zu schützen oder eine Idee oder einen Wert, der dem Objekt innewohnt und gibt es eine originale
Autorenschaft?
An anomaly occurs when something diverges from the norm, strays from the expected, and presents itself in an unexpected manner. In this context, we metaphorically perceive ruins. This book endeavors to explore ruins from various angles, seeking to extract diverse elements and construct a contemporary narrative regarding architectural perspectives in the town of Leukerbad, Switzerland.
The analysis draws primarily from the realm of art, particularly paintings from the 18th century. These artworks serve as windows into the past, offering glimpses of societal attitudes towards ruins and their significance. Furthermore, analogies from various architectural theories enrich the discourse, providing nuanced insights into the evolution of architectural thought and its intersections with the concept of ruins. Beyond academic explorations, the author's personal emotional journey is interwoven with the narrative. Growing up amidst a landscape dotted with ruins, the author developed a profound connection to these remnants of the past. This intimate relationship infuses the analysis with a sense of authenticity and introspection, inviting readers to empathize with the emotional resonance of ruins. By embracing multidisciplinary perspectives and incorporating personal experiences, this book becomes a compelling exploration of the complexities surrounding ruins, offering a rich tapestry of insights into their cultural, historical, and emotional significance in the urban fabric of Leukerbad and beyond.
In summary, this book illustrates how extracting elements from the ruins add in the creation of a vivid town image and a prominent public figure. This portrayal not only shapes the tourism landscape but also significantly impacts the daily lives of its residents.