In textilen Sammlungen verbirgt sich ein reiches, vielfältiges Musterrepertoire vergangener Epochen. Diese sind für eine gestalterische Auseinandersetzung meist schwer zugänglich. Die Swiss Textile Collection hat einen Teil ihrer Sammlung – Druckstöcke aus dem Glarnerland – für diese Arbeit zur Verfügung gestellt. Daran wird exemplarisch das Potential von historischen Sammlungen für zeitgemässe Designprozesse erprobt. Der Fokus liegt im experimentellen Umgang mit der analogen Drucktechnik und deren digitalen Weiterverarbeitung. Diese Schnittstelle von analog und digital bildet die Basis einer Ideenkollektion.
Steht eine Person für eine Performance auf der Bühne, vor den vielen Augen der Zuschauenden, fällt der Blick der Betrachtenden schnell auf die Kleider. Beginnt sich die Person zu bewegen, bewegt sich ihr Kostüm mit. Im Tanz stehen die Bewegungen des Körpers im Zentrum und so spielt auch die Art, wie das Kostüm darauf reagiert, für den künstlerischen Ausdruck eine tragende Rolle. Die Bewegungen werden experimenteller und die Textilien reagieren intensiver auf den Körper. Die Wirkung des Tanzes wird mit der Kleidung mitgestaltet und beeinflusst. Erst durch das Tragen am Körper und in Bewegung versetzt, zeigen sich alle Facetten der Textilien. Ausgehend von diesem Phänomen sind Kostüme entstanden, welche die Träger:innen zum Bewegen animieren. Verschiedene Tanzbewegungen inspirierten die Textilentwürfe. Die anschliessend daraus entworfenen Kostüme gestalten die Choreografie des Tanzes mit und regen zu neuen Bewegungsabläufen an. Es entsteht eine Wechselwirkung zwischen Tanz und Kostüm.
Seit eh und je zieht es die Menschen in die Stadt, an den Ort der unbegrenzten Möglichkeiten. Doch trotz des vielfältigen, urbanen Lebens bleiben Sehnsüchte existent. Die Inspiration für diese Bachelorarbeit sind die kollektiven Sehnsüchte der Menschen nach der Metropole, der Natur und der Utopie, welche seit Beginn des Städtebaus vorhanden sind.
Mit dieser Kollektion, bestehend aus Bettwäsche und dazu passenden Strickplaids, werden die individuellen Aspekte dieser Sehnsüchte ins städtische Zuhause gebracht. Die Kombination von Bettwäsche und Strickplaid transportiert sowohl visuelle als auch haptische Elemente, welche die Sinne stimulieren und die ersehnte Atmosphäre in den Schlafraum bringen. Das Duo ist eine Alternative zu anderen Raumdekorationen, welche das Begehrte näherbringen sollen.
Die Sehnsüchte werden mit diesen Textilien zum Greifen nah.
Die Textilindustrie dreht stets schneller und wir brauchen ständig etwas Neues. Das Bewusstsein dafür, welche Schritte und welches Handwerk hinter einem Kleidungsstück stecken, geht immer mehr verloren.
Der Futter-Austausch-Service soll mit den dafür gestalteten Futterstoffen auf den Wert von Textilien und auf die damit verbundenen Handwerkskünste aufmerksam machen. Alle, die einen Bedarf haben und sich mit meiner Botschaft identifizieren, können den Service nutzen und sich das gewünschte Futter einnähen lassen. Durch das Austauschen des kaputten Futters wird dem Kleidungsstück zu einem neuen Leben verholfen. Trägerinnen und Träger können jederzeit sichtbar machen, dass sie für eine lange Lebensdauer ihrer Kleidung einstehen.
Draussen in der freien Natur ist das Winterbaden ein besonderes Erlebnis, sei es in einer heissen Quelle oder im kalten Wintersee. Heiss und kalt – Wasser hat viele Gesichter und zeigt seine Formensprache auf unterschiedliche Weisen. Inspiriert von meinen Assoziationen zum Thema Winterbaden gestaltete ich „Vetur“ – eine poetische Ideenkollektion aus vorwiegend natürlichen oder recycelten Materialien für Badekleider, Tücher, wärmende Hüllen vor, während und nach dem Baden.
Vor vier Jahren fiel mir auf einem Berliner Flohmarkt ein mit ägyptischen Darstellungen verzierter, runder Anhänger in die Hände. Mein besonderes Interesse geweckt haben die beiden bildhaft unterschiedlichen Seiten. Auf der einen Seite eine Sphinx, auf der anderen eine Pyramide. Der Anhänger wäre nur halb so spannend, wenn er nur auf einer Seite etwas aussagen würde. Ich kann nach Belieben die eine Seite präsentieren, während die andere geheimnisvoll verborgen bleibt.
Dieses Wechselspiel zweier unterschiedlicher Seiten hat mich fasziniert. Was steckt hinter diesem spannungserzeugenden Zusammenspiel zweier Seiten? Wo lässt es sich finden und in welchen Formen und Facetten präsentiert es sich? Eine themenübergreifende Untersuchung soll in das Thema der Zweiseitigkeit einleiten und auf dessen Brisanz aufmerksam machen.
Ziel dieser Arbeit ist es, eine breite Recherche von zweiseitig gestalteten Objekten aus unterschiedlichen Bereichen zu erarbeiten. Von Münzen über Altarbilder, Postkarten und Gemälden hin zu einer eigenen Fotostrecke werden die verschiedenen Medien analysiert. Ich möchte herausfinden, wie die zwei Seiten gestaltet wurden und wie Vorder- und Rückseite für das Zusammenspiel genutzt wurden. Wo unterscheidet sich die Gestaltung der Objekte und wo finden sich Parallelen?
Die Erkenntnisse durch die Erarbeitung eines Katalogs soll mir bei der gestalterischen Arbeit Möglichkeiten und Schemen aufzeigen, ein Textil zweiseitig interessant zu gestalten.