Material bedeutet mehr als nur Werkstoff. Die Art und Weise, wie wir Material beschaffen, verarbeiten und entsorgen, sagt viel über unser Selbstverständnis als Mensch auf der Erde und unser Verhältnis zur Natur aus.
In einer künstlerisch-materiellen Recherche anhand des Rohstoffs Holz in der textilen Gestaltung erforscht diese Arbeit dessen transformativen und dimensionsreichen Charakter und geht dabei über die rein stoffliche Ebene hinaus: Wie wäre es, wenn wir dem Material mit mehr Respekt und Demut begegnen und es intelligenter verwenden und verschwenden würden? Wenn wir in Bäumen wieder mehr als nur materielle Ressource oder Luftreiniger sähen und uns die Frage, was ein Baum ist, soll und kann, neu stellen?
Gewebe ist in der Herstellung flach. Erst durch Schneide- und Nähprozesse kann die Fläche in die dritte Dimension gebracht werden. In dieser Arbeit wurde untersucht, wie Dimension direkt beim Webprozess erzeugt werden kann.
Mehrfachgewebe, Leerstellen, Tunnelzüge und bewusst gewählte Schussverbindungen sind die Gestaltungsfaktoren, mit denen Dimension erforscht wurde. Die zurückgenommene Farbigkeit lässt den Fokus auf die Technik zu und kennzeichnet gleichzeitig die Forschungsetappen. Nach der Auswertung jeder Reihe wird die Komplexität durch neue Kombinationen gesteigert. Die Ergebnisse bieten eine Grundlage für diverse technische und modische Anwendungen von Dimension ohne Verschnitt und mit einer Minderung von weiteren Konfektionsschritten.