Meine Arbeit Treffpunkt 26 lädt Menschen mit Migrationshintergrund sowie Urner und Urnerinnen ein, sich gemeinsam an der Renovation des alten Bauernhauses an der Hagenstrasse 26 zu beteiligen, um hier einen Begegnungsort zu schaffen. Die gemeinsame Arbeit am Haus ermöglicht eine Kommunikationsebene unabhängig von Sprachkenntnissen. Über die Handlung entstehen Beziehungen zwischen den Menschen, zu der Sache, zum Ort. Der Ort selbst wird zum Gegenstand, der ein Miteinander ermöglicht. Das Miteinander, ub̈ er alle Unterschiede hinweg, trägt zu besserem gegenseitigen Verständnis und damit zu mehr gegenseitiger Akzeptanz bei. Um zusätzlich fachliche Hilfe zu erhalten, werden Einheimische mit besonderem Know-how in mein Projekt einbezogen. Denn es geht nicht nur um das Miteinbeziehen unterschiedlichster Menschen in eine Gemeinschaft, sondern auch um die Integration der unterschiedlichsten Potentiale. Insofern ist die Arbeitsweise auch bis zu einem gewissen Grad ergebnisoffen.
Die Arbeit mit dem Titel Transient Darkness - Ich als Raum ist ein 15 Minuten dauernder farbiger Video-Loop von 16 verschieden Standfilmen mit marginalen Bewegungen. Sie hat einen autobiographischen Ursprung in der Schlaflosigkeit. Auf nächtlichen Rundgängen durch den Ausstellungsort Cham befasste sich der Künstler mit phänomenologischen Facetten von diesem Thema. Ein Aspekt ist die Sichtbarkeit von Schlaflosigkeit, welche in Form der Projektion in eine gestalterische Arbeit übersetzt wurde. Je dunkler der Raum desto besser ist sie sichtbar. Die Parallele dazu bildet das schlaflose Individuum, welches durch die fehlende Aufmerksamkeit kaum fähig ist, durch den Tag zu gehen und sich so den Zwischen- bzw. Freiraum und die Ruhe der Nacht zu eigen macht. Einher mit der Sichtbarkeit geht die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Alltagsstrukturen, aus denen ein schlafloses Individuum ausbricht. Sämtliche Szenen zeigen menschenleere Orte, welche gänzliche verlassen scheinen und nur durch kleine Lichter, einen leichten Wind in Fahnen oder einem vorbeifahrenden Auto belebt scheinen. Die Definition der eigenen Persönlichkeit geschieht nicht über das soziale Umfeld sondern über die Orte, die einem umgeben und die Spuren, welche die Gesellschaft durch sie und an ihnen hinterlässt. Die Auseinandersetzung mit dem und im Raum passiert zudem auf einer zweiten Ebene durch den Ausstellungskontext der verlassenen Papierfabrik. Genau wie das Gefäss der Nacht für den Schlaflosen eröffnet sie durch ihre temporäre Funktionslosigkeit einen Zwischen- und Lebensraum für die Kunst.
Ziel der Arbeit ist die Sensibilisierung für unser ambi- valentes Verhältnis zu Tieren durch die Möglichkeit, mit den dargelegten Inhalten das eigene Verhalten im Alltag (Kategorisierung und Wertezuschreibung sowie Ungleichbehandlung von Lebewesen) besser zu verstehen, zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Zentral ist daher die Wissensvermittlung durch künstlerische Strategien.
„Ein Denkmal für ein Tier“ entstand durch die Zu- sammenarbeit mit fünf PassantInnen in Stansstad, die eine prägende Erfahrung mit einem Tier erzählten und dazu aus Alufolie entsprechendes Tier aus ihrer Erzählung formten. Die Arbeit dient als persönlicher Einstieg in dieses moralische ema.
Innehalten. Reflektieren. Loslassen. Sich hingeben. Schlagworte, die in der Arbeit „The past is always present (between the past and utopia)“ zentral sind. In dieser Arbeit setzte sich die Künstlerin fotografisch und installativ mit dem Thema Melancholie auseinander.
“The Lair” (Lager eines Tieres, Schlupfwinkel) befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Menschen, Tieren, Pfanzen und Dingen und ist inspiriert von Adventure Computer Games und wissenschaftlichen Theorien insb. von Donna Haraway. Im Kellergeschoss des Kesselhauses fand sich die passende Umgebung für eine installative Lösung, einen Parcours durch eine Art analoges Level. Geführt von einem Fadengespinst in und durch den Keller mit verschieden Räumen entdecken die BesucherInnen mit oder ohne Kartontaschenlampe Objekte und Bilder aus diversen gefundenen und low-Budget Materialien, die mit dem Netz und dem vorgefundenen Raum auf inhaltlicher und formaler Ebene verbunden sind (eine Kartonkuh mit Wolfsschatten und Milchstrom aus Fabrikpapier, ein fluoreszierendes, verschwindendes Wandbild eines Hirsches, eine Kartonhand mit Fadenspiel, eine Fadenharfe aus Pet, Schur und Nyolnfaden, die einer zweidimensionalen Kartonpistole gegenüber hängt, trockene Blumen im Säulenwald, u. a.). Licht und Klang/Musik (Gitarre eingespielt von Chris Alltag, Fadenharfe Rahel Steiner) werden teilweise durch Bewegungsmelder aktiv oder passiv ausgelöst und sind genauso in der Gesamtkomposition ergänzend z. B. als aufleuchtende Wegweiser wie als eigenständige Elemente mit allem verwoben. Das Wagnis, den Keller in der Finsternis auszukundschaften, wird mit einem echten, immersiven Erlebnis belohnt und man verlässt den Raum mit den
gesammelten Eindrücken, welche ohne zu moralisieren einladen, über ihre Aussage nachzudenken.
Als erster Mensch habe ich von oben die ''terra nullius'' betreten und aus meinem Rucksack eine Botschaft überbracht, nämlich ein Stück Gotthardgranit aus dem Quellgebiet der Reuss und ein Nagelfluh Gestein aus dem Quellgebiet der Kleinen Emme. Anschliessend habe ich ein Exemplar meiner Master-Thesis Arbeit zur Aufbewahrung in eine Black Box eingeschoben und zwischen die beiden Bruchsteine in die Grube niedergelegt. Die Doppelgrundsteinlegung war ein symbolischer Akt, ein Ritual. Die Einweihung der Insel ''terra nullius'' mit den geladenen Gästen wurde zu einem Akt der Gegenwehr gegenüber dem Nicht-Ort Seetalplatz.
Was bedeutet öffentlicher Raum?
Ö entlichkeit mit Freiheit gleichzusetzen ist nicht unbedingt wahr. Im ö entlichen Raum wird das was man macht beobachtet, kritisiert, toleriert, oder eben nicht.
Ein privater Raum kann da hingegen ein Schutzraum sein, in dem sich eine Idee entwickeln kann, wie ein Embryo im Mutterbauch.
Der öffentliche Raum ist ein Raum der Verhandlung, wobei die Verhandlungspartner nicht immer alle sichtbar sind und ihre Stimmen nicht immer gleich viel zählen.
Der öffentliche Raum kann auch ein Schutzraum sein, gerade weil das Handeln darin sichtbar ist. Der private Raum kann gefährlich sein, weil das Handeln darin unsichtbar ist.
Welcher Raum tatsächlich ö entlich ist und in welchem Grade ist natürlich eine viel diskutierte Frage.
Die Arbeit tell (die Seele der Schweiz) besteht aus ei- nem Rednerpult und wurde für Altdorf konzipiert. Sie nimmt Bezug auf das Tell-Denkmal, das im Zentrum von Altdorf steht. Das Denkmal zeigt den durch Schil- ler geprägten Mythos durch die Figur des Tell, eines Freiheitskämpfers, der im 19. Jahrhundert zu Zeiten der Schweizer Nationalstaatenbildung gefeiert wurde. Damals wurde die Politik noch in Vereinen getätigt, allen voran dem Schützenverein. Ich habe mich ge- fragt, wo sich heutzutage das Schiessen und somit ein Symbol von Gewalt auf die politische Meinungsäusse- rung tri t. Neben der Feststellung, dass an Schützen- festen noch immer rege politisiert wird, bin ich auf Demonstrationen gestossen. An Demonstrationen ist Gewalt auch in der Schweiz keine Seltenheit. Demon- stranten schiessen mit Molotov Cocktails, die Polizei kontert mit Gummigeschossen.
The artistic project titled “Strange Systems” involves Amazon’s Alexa, and investigates our phys-ical interaction with voice assistants (VAs) and their impact on our being in and experiencing the world. Through the use of space in the installation, the viewer is requested to take place in the career counseling office’s waiting room before their interaction with the voice assistants – posing as career counselors. While waiting, the viewer is asked to fill out a questionnaire so that the office assistant may obtain vital information about the viewer’s previous interactions with VAs. The viewer is then lead over to one of the two devices hanging suspended from the ceiling and intro-duced to the device – aka career counselor. The interaction with the device takes place in a natural way at eye level, while the lack of body through the device’s suspension in mid-air may be slightly unsettling. The device leads the viewer through a programmed dialogue which encourages wom-en to seek careers generally held by men, while men are encouraged to pursue positions generally held by women (based on the statistics by the state of Nidwalden). This decision to invert roles references the influence of cyberfeminism in the work, and the notion that technological space is one in which identities can be redefined and reclaimed. During the course of the exhibition as viewers interact with the devices statistics are gathered about their interactions which begin to populate the walls, drawing attention to the fact that these devices we encourage to engage with us in a more naturalistic way are also always listening, recording and collecting information about us autonomously.
(mehr Infos im Pdf)
Die Arbeit Station Transit ist aus der Beschäftigung mit dem Ort Altdorf und dessen besonderen geografischen Lage, an einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas, entstanden. Das politische, soziale wie auch das wirtschaftliche Leben an diesem Ort wird seit jeher von der Nutzung der Gotthardroute geprägt. Machte der Bewegungsstrom von Personen und Gütern einst Altdorf zu einem florierenden Rasto und Handelsplatz, so sieht sich die Gemeinde heute vor allem mit den negativen Auswirkungen massiver Verkehrsströme konfrontiert. Der pittoreske Hauptort von Uri zu einem Transit-Ort geworden.