Meine Videoinstallation „zwischen“ setzt sich mittels Textmaterialien aus dem Privatarchiv der Viscosuisse mit diesen verschiedenen Positionen auseinander. Die Viscosuisse prägte als Chemiefaserfabrik nicht nur die Industriegschichte von Emmen, sondern auch private Anegelegenheiten, wie die Freizeitgestaltung der Angestellten oder Fürsorgeeinrichtungen. Kurze Textschnipsel aus Bespre- chungsprotokollen, der Hauszeitschrift Viscosepost, Gewerkschaftsschreiben und MitarbeiterInnenbeiträge sollen aufzeigen, wie Schnittstellen zwischen Privatem und Arbeit in der Entwicklung der Viscosuisse von verschiedenen Po- sitionen rezipiert wurden.
Im Haus für Kunst Uri hat die Druckerei Gamma über 100 Jahre lang ihre opposi-tionelle „Gotthard-Post“ gedruckt. Inzwischen hat die Kunst ihren Weg ins Haus gefunden und auch die Zeitung selbst ist längst als Medium in der Kunst angelangt. Mit dem Ziel einen Link zwischen der aktuellen Ausstellung #121 Markus Kummer und der Geschichte des Hauses als Druckerei zu schlagen, entstand die Idee zum Workshop mit dem Titel „Zeitung in der Kunst“.
Die partizipative Installation You‘R‘Self beschäftigt sich mit dem Medium Instagram. Bilder von sich machen, Bilder posten und zeigen wo, wer man ist und was man erlebt. Es geht darum Einblick in das eigene Leben zu geben und auf andere Lebensweisen zu reagieren. Ein paar Likes, ein paar Kommentare. Vielleicht sogar ein neuer Follower.
Im Alltag begegnen wir anderen Menschen. Bei den meisten Begegnungen interagiert man miteinander, sei es durch Blickkontakt, verbaler Kommunikation oder Berührungen. Die wahrgenommenen Begegnungen sind meistens neutral, ohne Wertungen oder positiv, wenn man sich beispielsweise mit Freunden trifft oder an eine Familienfeier geht. Jedoch gibt es auch sehr viele negative Erfahrungen, welche in täglichen Begegnungen gemacht werden können.
Diese unangenehmen und negativen Erfahrungen dienten „You May Pass“ als Vorlage für eine Langzeit Performance. Darin sollen diese Erfahrungen thematisiert, aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden. Durch das in Kontakt treten und Interagieren mit den BesucherInnen, soll das Fremdheitsgefühl erzeugt werden, welches ich oft im Alltag erlebe.
Bei Experimenten mit dem Papierbrei, den ich eigentlich zum Schöpfen von neuem Papier untersuchte, entdeckte ich seine wunderbar plastische Qualität und die getrocknete Masse erinnerte stark an organische Stofflichkeit, sowie Pflanzen und/oder Pilzen. In der Zwischenphase von der Abgabe der Masterthesis, wo ich die Ambivalenz von flüchtiger Digitalität und haptischen analogen Medien mit der Arbeit „Hoffnung schöpfen in einer digitalen Welt“ beleuchtete, entstanden zudem neue Zusammenhänge, die mich in die erbarmungslose Welt der Insekten führten. Genauer gesagt in die Welt der parasitären Pilze, die Insekten als Wirte benutzen, um ihre eigene Immobilität durch sie zu überbrücken. Da ich mich in meiner Arbeit mit der Transformation, des Areals, meines Raumes und meiner eigenen künstlerischen Sprache auseinandersetze, war es naheliegend an das Sinnbild der Metamorphose, dem Schmetterling zu denken, oder der Raupe, die das Versprechen für einen wunderschönen Schmetterling in sich trägt. Es gibt diese Erwartungshaltung, dass wenn man A säht, auch B ernten wird - doch nicht bei dieser Raupe. Diese arme Kreatur trägt nämlich den OPHIOCORDYCEPS SINENSIS (den Raupenkeulenpilz) in sich, der die Raupe knapp unter die Erdoberfläche zwingt und danach wächst der Fruchtkörper des Pilzes aus dem Kopfende der Raupe, die ihren Dienst als Transportmittel und jetzt auch als Nährstofflieferant erfüllt hat. Interessanterweise ist genau dieser Pilz, der Raupenkeulenpilz, einer der teuersten Heilpilze auf der Welt.
This art installation is about the women`s double bind at the Viscose between 1920- 1950. They were caught between a hard place and a rock. On the one hand they were expected to be an efficient worker at Viscose Factory and in their free time they were trained in home economics lessons. Both their public and private life was dominated by the dictates of economic efficiency. Whether at home or at the factory, their bodies function. They are becoming objects for others to use.
Diese Arbeit stellt Fragen zu Ortsbildern, die den öffentlichen Raum durch Fassaden und räumliche Strukturen entscheidend prägen. In Altdorf spielt die Erhaltung historischer Gebäude und Denkmäler eine wichtige Rolle. Aber was genau ist der Anspruch an ein solches Ortsbild? Ist es ein rein ästhetischer oder ein historisch repräsentativer? Wie wird ein Ortsbild lesbar? Und wen oder was will und soll ein Ortsbild heute repräsentieren?
Die «ungeschmälerte Erhaltung» (ISOS) von historischen Dörfern und Siedlungen ist eine Art des Umgangs mit Ortsbildern, die wir nicht nur angesichts der Bevölkerungszunahme und des damit verbundenen Siedlungsstopps und verdichteten Bauens neu überdenken müssen. Für unsere Arbeit haben wir entlang der Lebenswelt eines seit über einem Vierteljahrhundert leerstehenden Hauses geforscht und uns mit der politischen, ökonomischen und ästhetischen Wertung sowie der entsprechenden Bewahrung oder Auflösung eines konkreten Ortes auseinandergesetzt. Mit anderen Worten gilt unser Interesse der Frage: Nach welchen Kriterien erfolgt die Wertung bzw. Abwertung und Erhaltung bzw. Zerstörung eines Ortes?
Das Ziel meiner künstlerischen und schriftlichen Masterarbeit war es, zwischen den BG- Lehrpersonen und den Kunsthochschulen zu vermitteln. Um diesem Ziel vor Ort in Emmenbrücke nachzukommen, habe ich die Praxislehrpersonen der Hochschule Luzern – Design & Kunst am Mittwoch, 22. Juni 2016 zu einer Spezialveranstaltung eingeladen. Nach einer Führung zu fünf verschiedenen künstlerischen Positionen, die eigens durch die Absolventinnen und Absolventen vorgestellt wurden, haben wir in der Infogarage die «Aktion zur gemeinsamen Zukunft» durchgeführt, die an das Prinzip des Speed-Datings und des «Freundschaftsbüchleins» angelehnt war. Sie hatte zum Ziel, einen konstruktiven Dialog zwischen den BG-Lehrpersonen aus der Berufspraxis und den Studierenden und Dozierenden der Kunsthochschule in zu Gang setzen. Dabei haben alle in Büchlein erhalten, dessen Seiten mit folgenden Fragen versehen waren:
Die installative Arbeit besteht aus dem Roman (de) mit dem Titel „Wie Cham
zur Schweizer Touristendestination Nummer Eins wurde“, einem Video (de)
mit englischen Untertiteln (4.59 min, 16 x 9), den Chamer Schnipsel (die neue
süsse Spezialität für Cham) und einem Plan von Cham (Faltflyer, de/en), welche
in dem futuristischen Reisebüro VISIT CHAM gezeigt werden.
Der Roman erzählt die Geschichte von Camina, welche als Reisende in Cham
ankommt und vom Reisebüro VISIT CHAM als Reiseleiterin angestellt wird. Sie
sucht das Zentrum von Cham, ist irritiert über die Begrifflichkeiten Dorf und
Stadt, lernt das postindustrielle Cham kennen und erfindet und entwickelt
dabei ihre eigenen futuristischen Sehenswürdigkeiten. In der Geschichte
verstrickt sie sich in das Beziehungsnetz der Angestellten und weiteren fiktiven
Persönlichkeiten aus Cham.
Im Roman greift Camina verschiedene Themen rund um das Reisen auf, welche
jedoch nicht den Anspruch erheben Antworten zu liefern; so sinniert sie über
das echte Erleben auf Reisen, die neuen Reiseströme zu touristischen Unorten
wie Pripjat oder die Bikini Islands, die kommerzielle Inszenierung an
Flughäfen, die künstliche Erlebniswelt in Shoppingzentren und die idealisierte
Welt an Reisemessen.
Die praktische Arbeit bestand aus der Begegnungszone, dem Ausstellungsraum und dem Raum für Videopräsentation.
Für die Ausstellung sammelte ich Unterlagen wie Fotos, Broschüren, Dokumente, Verträge von den ehemaligen Mitarbeiter_innen der Viscosuisse. Ich erhielt 17 Fotoalben, viele schriftliche Dokumente, Lebensläufe, Statuten, Aufzeichnungen die auf die gemeinsame Zeit in der Viscose Bezug nahmen. Diese platzierte ich auf drei hintereinanderstehenden weissen Tischen.
Das Projekt „unter Fremden Freunden“ ist im Rahmen der künstlerischen Master Arbeit, Master of Fine Arts, Major Art Teaching entstanden. Es handelt sich um eine Serie von Texten, die stilistisch zwischen Kurzgeschich- te und Lyrik einzuordnen sind.
Jeder Text wurde durch eine Begegnung oder ein Er- lebnis im ö entlichen Raum inspiriert – Inhaltlich um- kreisen die Texte Berührungspunkte zwischen Ich und Welt: Im Gespräch über subjektive, private Erlebnisse lässt man viel Verletzlichkeit zu. Wenn sich diese Er- lebnisse dann als allgemein menschliche Erfahrung he- rausstellen, die man teilt, entsteht auch zwischen Frem- den ein Berührungspunkt und ungeahnte Nähe. Die Haut als Metapher für Berührung, Verletzlichkeit und Schutz, und als Grenze zwischen dem was privat bleibt und dem, was ausgesprochen wird, taucht in verschie- denen Variationen auf.