Die Arbeit «how to be fake» besteht aus zwei Teilen. Sie setzt sich zusammen aus einer
Performance, aus mehreren Raum Interventionen sowie Installationen. Der Performative
Teil bezieht sich auf die konstruierte Künstlerfigur Agapi Jaun. Die Figur hat sich bereits im
Vorfeld der praktischen Arbeit im Rahmen der Master Thesis etabliert. Nebst einer
schriftlichen Verarbeitung der Person in Form eines Interviews ist sie über Instagram in
einem virtuellen Raum aufgetreten.
Die zwei Ebenen der Arbeit manifestieren sich in der Papierfabrik, zum einen als
Installationen, zum anderen in einem «Work-Space». Der «Work Space» diente der
Transformation der Künstlerin Larissa Lang zu Agapi Jaun. So hat sich die Performerin Larissa
für die Arbeit mit Agapi jeweils dort umgezogen und gleichzeitig diente der Raum zur
Dokumentation der Arbeit von Agapi, welche als narratives Element eingesetzt wurde. Alle
Installationen von Agapi führten anhand der Fotos oder Objekte in den «Work-Space».
Dadurch funktionierte der «Work-Space» wie eine Zentrale, bei der alles zusammenläuft.
Die Installationen waren alles Arbeiten von Agapi. Es wurden dabei Zeilen eines Gedichtes
als Ausgangslage verwendet. Agapi hat eine Burg aus Decken gebaut, Schnecken beobachtet,
einen Tee mit jemand Gefährlichem getrunken, sie wurde Nass und hat überall kleine
Zeichen verteilt die «ja» sagen.
Innehalten. Reflektieren. Loslassen. Sich hingeben. Schlagworte, die in der Arbeit „The past is always present (between the past and utopia)“ zentral sind. In dieser Arbeit setzte sich die Künstlerin fotografisch und installativ mit dem Thema Melancholie auseinander.
Im Alltag begegnen wir anderen Menschen. Bei den meisten Begegnungen interagiert man miteinander, sei es durch Blickkontakt, verbaler Kommunikation oder Berührungen. Die wahrgenommenen Begegnungen sind meistens neutral, ohne Wertungen oder positiv, wenn man sich beispielsweise mit Freunden trifft oder an eine Familienfeier geht. Jedoch gibt es auch sehr viele negative Erfahrungen, welche in täglichen Begegnungen gemacht werden können.
Diese unangenehmen und negativen Erfahrungen dienten „You May Pass“ als Vorlage für eine Langzeit Performance. Darin sollen diese Erfahrungen thematisiert, aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden. Durch das in Kontakt treten und Interagieren mit den BesucherInnen, soll das Fremdheitsgefühl erzeugt werden, welches ich oft im Alltag erlebe.
Die Arbeit dokumentiert die Perspektive von Kindern und Erwachsenen auf einem exemplarisch
ausgewählten Kinderspielplatz (Löbernspielplatz) in Cham. Das Ausstellungsdisplay unterstützt
die Gegenüberstellung der beiden Positionen und zeigt auf, wie sich die Beteiligten an diesem
vielschichtigen Ort verhalten.
Die Erwachsenen Position (Bilder auf Zementplatten) wurden so gewählt, wie sie auf dem Spielplatz
anzutreffen sind. Gewisse Erwachsene ziehen sich zurück, andere kommen und gehen oder
sie stehen nahe beieinander und unterhalten sich. Einige kümmern sich aus nächster Nähe um
ihre Kinder.
Die Kinderperspektive (Bilder in den Nischen) ist in den beiden Nischen umgesetzt und repräsentiert
die lebendige und spielerische Art der Kinder. Die Bilder wurden von Kindern im Alter
zwischen 3 und 8 Jahren aufgekleistert. Die Ausstellungsbesucher können von verschieden Ausgangspunkten
in die Arbeit eintreten. Ähnlich, wie wenn man sich auf einen Spielplatz begibt.
Meistens hat er mehrere Eingänge, ist aber eingegrenzt.
Auf einem halboffenen, überdachten Raum, welcher als Garage/Deponierplatz gebraucht wird, und sich neben einer Art «Schrottplatz» auf dem Papieriareal befindet, ist die Brezelpause angesiedelt. Bei der grossen Öffnung, die als Ein-/Ausgang dient, sind 21 Liegestühle spiralförmig aufgestellt, sodass der grössere Radius sich nahe des Eingang und der Spiralursprung auf der gleichen Achse aber im hinteren Teil des Raumes befindet. Mittig und nur einige Meter vom Eingang entfernt sind eine grössere Holzkiste und ein weisser Schirm, auf welchem eine brezelförmige Karte gebeamt wird. Bei dem Gebeamten handelt es sich um die digitale Aufzeichnung von 7 Spaziergängen mit Liegestühlen durch Cham, die im Vorfeld an die Ausstellung stattgefunden haben. 13 der vorliegenden 21 Liegestühle haben den Teilnehmern auf diesen Spaziergängen als Journale gedient und können nun von den Besuchern gelesen werden. Jeder Teilnehmer hatte eine einzige Farbe; so sind bunte Stellen als Dialoge zu interpretieren. Rechs von jedem Stuhl ist eine kleine farbige Metallkasse zu sehen, darin befinden sich die Stifte der Teilnehmer, sowie Steine – ein Souvenir, das auf den Spaziergängen an den Orten, wo eine Liege-Pause stattgefunden hatte, hinterlassen wurde. Rechts von der Liegestuhl-Spirale sind zwei Tische und vier Bänke aufgestellt. Einer der Tische ist gedeckt, auf dem anderen ist alles Zum- Brezel-Backen-Notwendige aufgestellt. Eine junge Person empfängt die Ausstellungs-besucher. Die Künstlerin lädt ein zum gemeinsamen Brezel-Backen und tauscht sich dabei mit ihren Gästen über das Sein und Mensch-Sein aus.
«Kunstgeschichten von unterwegs» sind 18 persönliche Bildergeschichten
mit Bezug zum Medium Papier. Durch das anhaltende
Pendeln zwischen mehreren Kantonen (Wohnsitz in Zürich,
Studium in Luzern, Partner im Toggenburg und Stellvertretungen
an verschiedenen Orten in der Ostschweiz) entschloss ich mich
dafür, meine Masterarbeit prozesshaft unterwegs aus meinem
Tagebuch zu entwickeln.
Die installative Arbeit besteht aus dem Roman (de) mit dem Titel „Wie Cham
zur Schweizer Touristendestination Nummer Eins wurde“, einem Video (de)
mit englischen Untertiteln (4.59 min, 16 x 9), den Chamer Schnipsel (die neue
süsse Spezialität für Cham) und einem Plan von Cham (Faltflyer, de/en), welche
in dem futuristischen Reisebüro VISIT CHAM gezeigt werden.
Der Roman erzählt die Geschichte von Camina, welche als Reisende in Cham
ankommt und vom Reisebüro VISIT CHAM als Reiseleiterin angestellt wird. Sie
sucht das Zentrum von Cham, ist irritiert über die Begrifflichkeiten Dorf und
Stadt, lernt das postindustrielle Cham kennen und erfindet und entwickelt
dabei ihre eigenen futuristischen Sehenswürdigkeiten. In der Geschichte
verstrickt sie sich in das Beziehungsnetz der Angestellten und weiteren fiktiven
Persönlichkeiten aus Cham.
Im Roman greift Camina verschiedene Themen rund um das Reisen auf, welche
jedoch nicht den Anspruch erheben Antworten zu liefern; so sinniert sie über
das echte Erleben auf Reisen, die neuen Reiseströme zu touristischen Unorten
wie Pripjat oder die Bikini Islands, die kommerzielle Inszenierung an
Flughäfen, die künstliche Erlebniswelt in Shoppingzentren und die idealisierte
Welt an Reisemessen.
Die Installation Nordkapp 71° 10" 21’ zeigt eine Motorradreise von der Schweiz ans Nordkapp und wieder
zurück. Auf dem linken Bildschirm ist die Hinreise über Deutschland, Schweden und Finnland zu sehen,
der rechte Bildschirm zeigt die Rückreise entlang der Fjords Norwegens. Das Ziel – das Nordkapp selbst –
ist nie ersichtlich.
Ich setzte mich in meiner Arbeit
mit der Thematik des Wohnens und
den sich im Wohnraum befindenden
Dingen auseinander.
Diesen Themenfeldern näherte ich
mich anfänglich auf unterschiedlichen
Text- und Bildebenen an,
die als collageartige Sammlung
in meinem Artist Book «Dingsein
- Ich bin was ich habe; Über Beziehungen
zum Wohnraum» zum Vorschein
treten.
In meiner künstlerisch-praktischen Masterarbeit habe ich mich mit dem Medium
der Malerei auseinander gesetzt. Diese Malereien präsentierten sich in
verschiedenen Formaten und auf verschiedenen Trägern. Zum grössten Teil
wurden die Bilder mit Ölfarbe gemalt es kamen aber auch Sprühdosen und Lacke
zum Einsatz. Es ging mir um einen offenen Umgang mit der Malerei, jede Farbe
und jeder Träger hat seine eigene Eigenschaft, als Maler kann man diese
spezifisch nutzen.
Inhaltlich habe ich mich mit Alltagsobjekten und amorphen Dingen beschäftigt,
welchen in meinen Bildern neue Rollen zugeteilt werden. Durch die Platzierung
der Objekte als Rollenträger in den Bildräumen, erlangen sie eine Lebendigkeit
und sollen einen Dialog mit den Betrachtenden evozieren. Es handelt sich um
humorvolle aber auch verwirrende Bilder, die die Betrachtenden zum
Nachdenken aber auch zum Schmunzeln bringen soll.