Anfang November 2017 fanden die fünf Aufführungen von „Gurlitts entarteter Schatten“ in den Vidmarhallen Bern statt, eine Produktion des Stadttheaters Bern /Berner Bühne. Für die Regie, Konzept und Text waren Schauplatz International (Anna-Lisa Ellend, Albert Liebl) verantwortlich, das Stück war zugleich auch meine künstlerisch-praktische Arbeit des Masterstudiums. Schauplatz International (Anna-Lisa Ellend, Albert Liebl) wurde 2016 angefragt, die dritte Produktion für die
„Berner Bühne“ zu erarbeiten, ein KOOP Format des Stadttheaters Bern, das Berner LaiendarstellerInnen integrieren und die Bühne für BernerInnen öffnen und zugänglich machen soll. Die Einbindung von Laien in ein Theaterprojekt oder eine Performance war für uns v.a. seit
„Die Kleist Retraite“ (Thun 2011) und dem gleichnamigen Hörspiel mit SRF 2013 nicht neu - ist aber nicht unser künstlerisches Hauptinteresse. Thematisch waren wir völlig frei, was bei Stadttheater Produktionen nicht immer der Fall ist, da das Stück vorher ausgewählt und dann an den entsprechenden Regisseur zur Umsetzung weitergegeben wird.
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Das Institut «Myht» forscht in der Überschreitungswissenschaft und untersucht konkret das Moment der Überschreitung. Ob Verwüstungen auf Festivalwiesen, ein wachsender Müllkontinent im Ozean, oder die Zeltlager Geflüchteter – diese aus den Informationsmedien bekannten Bilder sprechen von einer Überschreitung. Wie kommt es zu diesen Bildern? Und welche Rolle spiele ich als Individuum
in der Entstehung solcher Überschreitungsmomente? Überschreitungen durchziehen unser alltägliches Handeln, sie provozieren Veränderungen und Entwicklungen, richten zu Grunde und erschaffen neu. Überschreitungen sind intensive Grenzmomente. Ist diese Gratwanderung also der Idealzustand? Unter der Anwendung verschiedener künstlerisch-wissenschaftlicher Methoden erforscht das Institut das Moment der Überschreitung, allgemein bekannt als Myht. Basis dieser Forschungen sind die alltäglichen Beobachtungen Linda Luvs, die in einem Tagebuch der Überschreitung festgehalten werden. Davon ausgehend wurde eine erste performative Studie mit dem Titel «Ich und die Anderen» entwickelt. In einer einfachen Versuchsanordnung, bestehend aus einer Linie von 9 Meter Länge, einer Versuchsperson und zwei Forschenden, werden die persönlichen Grenzräume untersucht. Die Probandin positioniert sich an einem Ende der Linie. Die Performerin läuft auf die Probandin zu. Diese sind dazu aufgefordert im Moment der Überschreitung einer Grenze Stopp zu sagen. Entstanden
sind Bildstatistiken, die die unterschiedlichen Abstände zu den Probandinnen aufzeigen. Der Wissensstand der Forschung wird über performative Voträge vermittelt.
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The artistic project titled “Strange Systems” involves Amazon’s Alexa, and investigates our phys-ical interaction with voice assistants (VAs) and their impact on our being in and experiencing the world. Through the use of space in the installation, the viewer is requested to take place in the career counseling office’s waiting room before their interaction with the voice assistants – posing as career counselors. While waiting, the viewer is asked to fill out a questionnaire so that the office assistant may obtain vital information about the viewer’s previous interactions with VAs. The viewer is then lead over to one of the two devices hanging suspended from the ceiling and intro-duced to the device – aka career counselor. The interaction with the device takes place in a natural way at eye level, while the lack of body through the device’s suspension in mid-air may be slightly unsettling. The device leads the viewer through a programmed dialogue which encourages wom-en to seek careers generally held by men, while men are encouraged to pursue positions generally held by women (based on the statistics by the state of Nidwalden). This decision to invert roles references the influence of cyberfeminism in the work, and the notion that technological space is one in which identities can be redefined and reclaimed. During the course of the exhibition as viewers interact with the devices statistics are gathered about their interactions which begin to populate the walls, drawing attention to the fact that these devices we encourage to engage with us in a more naturalistic way are also always listening, recording and collecting information about us autonomously.
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Meine Abschlussarbeit „NOUS“ besteht aus drei unterschiedlichen Teilen, welche nur zusammen gelesen und verstanden werden können.
Der Begleittext (Masterthesis) bildet eine schriftliche These, meiner subjektiven Idee einer Bildungsvision, für welche ich mich von der Astrophysik hab inspirieren lasse. Der zweite Teil bildet ein Audiowalk, in welchem ich dem Besuchern/Besucherinnen die Möglichkeit biete, sich mit meinen Recherchen, (also den gleichen Informationen) eine eigene Position zu meiner Bildungsidee machen zu können. Im dritten Teil können die Besuchern/Besucherinnen ihre Sichtweise nach beendetem Audiowalk mit mir austauschen, über das Gehörte diskutieren, mich kritisieren und in mein Mindmap eingreifen und eigene Gedanken integrieren, welche schlussendlich zu einem gemeinsamen Kunstwerk zusammen wachsen. Sinnbildliche, wie sich meiner Meinung nach eine Idee in der Gesellschaft entwickelt.
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Rhythmus kennen wir vor allem klanglich - durch die Musik. Doch was ist mit der visuellen Rhythmik? Die ist uns wahrscheinlich eher unbekannt.
Läuft man durch einen Ort und setzt seine Kopfhörern auf, fällt einem manchmal zufällig eine visuelle Rhythmik auf. Eine Person, welche zum Takt der Musik läuft, welche wir gerade auf unserem Ipod laufen haben. Oder die Ampel, die genau bei Refrainbeginn auf Grün wechselt, wie sich die Blätter der Bäume mit den High-Hats im Track verbinden.
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Das persönliche Bedürfniss des Künstlers gegen die herrschende Beschleunigung und die durch Gleichzeitigkeit verursachte Zeitverdichtung unserer Gesellschaft entgegen zu treten, entstand eine fotografische und performative Arbeit.
Schon seit zwei Jahren experimentierte er im Bereich der analogen Fotografie. Dabei untersuchte er verschiedenste Bildträger und Chemikalien, sammelte schon fast manisch alte Kameras in den Brockenstuben und baute etliche Lochkameras. Das Medium Lochkamera zwang den Künstler nicht nur zu einem anderen Umgang mit der Zeit, es verlangte immer wieder bewusste Entscheidungen während eines von Produktions- und Wartephasen geprägten Prozesses und führte so zu einer entschleunigten Arbeitsweise.
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Ein Medium hat im Auftrag der Künstlerin die Ausstellungsräume der Sust energetisch gereinigt. Raum für Raum wurde bearbeitet und dabei aufgespürt, was in diesen alten Wänden an Geschichten vergangener Zeiten übrig geblieben ist. Unsichtbares und Unfassbares wird in Worte gefasst. Die Vernunft wird dem magischen Empfin-den und der übersinnlichen Wahrnehmung untergeordnet. Auf Tonaufnahmen kann dieser Erzählsammlung gelauscht werden.
Diese feinstofflichen und verwobenen Geschichten werden in eine Langzeitperformance eingebettet und nach und nach im Laufe der Ausstellung freigelegt. Was im Teppich verdichtet war, wird fragmentiert und neu geordnet. Jedes Textilstück lässt eine Geschichte erahnen, erzeugt Bilder und weckt Erinnerungen.
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In der Arbeit „Die Palmen von Stansstad“ wird das Dorfleben von Stansstad zeichnerisch beobachtet. In wenigen Strichen und Flächen werden Gestik und Verhalten der Stansstaderin-nen und Stansstader festgehalten. Die Künstlerin zeichnete in Vereinen, Institutionen, Betrieben und Parteien. Direkt vor Ort gehörte Sprachfragmente ergänzen die Zeichnungen handschriftlich. Die Bilder wurden für die Ausstellung in einem Buch zusammengefasst. Dieses ist handgebunden und umfasst 160 Seiten. Die Zeichnungen werden von zwei weite-ren Textebenen begleitet. Einerseits sammelte die Künstlerin Aussagen und Dialoge seitens der Stansstader und Stanssta-derinnen über ihre Arbeit und über das Zeichnen. Andererseits führte sie Gespräche mit Anwohnenden über das Leben hier vor Ort und diese wurden in Kurztexten zusammengefasst. So bildet sich mit Sprache und Bild zusammen eine gesamtheit-liche Beobachtung.
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In meiner theoretischen Masterarbeit habe ich mich mit der Frage nach der Darstellungsweise des Idyllen-Phänomens in der zeitgenössischen Kunst auseinandergesetzt. Ihre Berechtigung, die Haltungen der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler und der Umgang mit den idyllischen Mechanismen standen dabei im Zentrum. Da Idyllen auch immer eine Kritik an den gesellschaftlichen Gegebenheiten innewohnt, ging ich von der Annahme aus, dass die Darstellung der Idylle immer einen Bruch aufweist. Ich wies die Darstellungen somit nicht den gängigen Zuschreibung «ungebrochenen» und «gebrochenen» zu, sondern untersuchte den jeweiligen
Grad der Brüchigkeit.
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Die partizipative Installation You‘R‘Self beschäftigt sich mit dem Medium Instagram. Bilder von sich machen, Bilder posten und zeigen wo, wer man ist und was man erlebt. Es geht darum Einblick in das eigene Leben zu geben und auf andere Lebensweisen zu reagieren. Ein paar Likes, ein paar Kommentare. Vielleicht sogar ein neuer Follower.
Die Arbeit Head Down beschäftigt sich mit der Frage, wie sich unser Zeitgeist, im spezifischen das Phänomen der Smartphonisierung, in un-sere Körper einschreibt. In einer Situation in der die Kommunikation alles andere als unmittelbar und körperlich stattfindet, sondern über den virtuellen Kanal verläuft, richtete ich meinen Blick auf die Körper-sprache. Was erzählt sie? Und wie wird sie durch den Smartphonekon-sum konditioniert?
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