Das persönliche Bedürfniss des Künstlers gegen die herrschende Beschleunigung und die durch Gleichzeitigkeit verursachte Zeitverdichtung unserer Gesellschaft entgegen zu treten, entstand eine fotografische und performative Arbeit.
Schon seit zwei Jahren experimentierte er im Bereich der analogen Fotografie. Dabei untersuchte er verschiedenste Bildträger und Chemikalien, sammelte schon fast manisch alte Kameras in den Brockenstuben und baute etliche Lochkameras. Das Medium Lochkamera zwang den Künstler nicht nur zu einem anderen Umgang mit der Zeit, es verlangte immer wieder bewusste Entscheidungen während eines von Produktions- und Wartephasen geprägten Prozesses und führte so zu einer entschleunigten Arbeitsweise.
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Die Audio/Videoinstallation «Aussichten» thematisiert die Veränderung des Erscheinungsbildes von Emmenbrücke und fragt die Einwohnerinnen und Einwohner, was sie vom Ort Emmen erwarten.
Durch verschiedene Grossprojekte wird sich das Erscheinungsbild in den nächsten 10 bis 20 Jahren massgeblich verändern. Vor allem das Viscosi-Areal und der Seetalplatz entwickeln sich sehr schnell und werden Emmenbrücke als attraktiver Wohn-und Arbeitsstandort – zumindest regional - in den Vordergrund rücken.
Auf der Bildebene thematisiert Titus Bütler die planerische Ebene dieser baulichen Veränderungen, mi Hilfe einer Drohne dokumentierte er die Grossbaustellen und verstärkte durch eine gezielte Bildbearbeitung die Modellhaftigkeit der abgebildeten Motive. Zudem wird dieser Effekt durch eine Art „Guckloch“, sowie man es von Guckkästen kennt zusätzlich verstärkt.
Auf der Tonebene werden die Einwohnerinnen und Einwohner zu den Veränderungen des Ortsbildes, aber auch zur Identität von Emmenbrücke befragt und thematisieren gemeinsame Probleme, aber auch Chancen für die Zukunft des Ortes.
Während der Abschlusswoche war die mobile Installation an mehreren Standorten der Öffentlichkeit zugänglich und versuchte einen Diskurs über die Veränderung der Ortsidentität in Emmenbrücke anzuregen.
Mein Masterprojekt ist eine Sammlung verschiedener Medien und medialen Erzeugnissen wie Videos, Fotografien, Soundschnipsel, Dokumente oder gesammelte dreidimensionale Objekte, die im Postfachraum des Whua Stansstad als raumfüllende Collage gezeigt wurden. Ca. 160 Objekte, die als Zeugen der Whua Zwischennutzung funktionieren wie beispielsweise in einer Performance abgeschnittene Haare, gesammelter Mäusekot aus unseren Ateliers, liegen gebliebene Kunstwerke oder von unserem Nachbar verfasste und uns geschenkte Bücher wurden in den Postfachboxen angeordnet.
Daneben gab es noch ca. 150 Dokumente aus der Whua Zeit wie Werbung, Ausstellungstexte, Fotografien, Collagen oder Korrespondenzen und ca. 100 Stunden Videomaterial aus der Whuacam, die in 5 Kategorien wie Utopia oder Uncanney Valley unterteilt wurden und mittels 3 Bildschirmen und 2 Ipads ebenfalls im Postfachraum zu sehen waren.
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«Omnia ad unum, ab uno omnia» – durch Verwurzelung wird aus Vielem eines, durch Verzweigung aus Einem Vieles. Wer mag sich nicht an ein persönliches Erlebnis mit einem Baum erinnern? Vielleicht an ein ganz lustiges, trauriges, erschreckendes oder schönes? Für das Projekt Baumplanetarium 46°N 8°O befragte ich die Altdorfer Bevölkerung zu Geschichten, Mythen und Wissen ub̈ er Bäume. Diese Erzählungen münden zusammen mit gesammeltem Laubund Nadelgut in einer installativen Kartierung ausgewählter Altdorfer Bäume.
In meiner künstlerisch-praktischen Masterarbeit habe ich mich mit dem Medium
der Malerei auseinander gesetzt. Diese Malereien präsentierten sich in
verschiedenen Formaten und auf verschiedenen Trägern. Zum grössten Teil
wurden die Bilder mit Ölfarbe gemalt es kamen aber auch Sprühdosen und Lacke
zum Einsatz. Es ging mir um einen offenen Umgang mit der Malerei, jede Farbe
und jeder Träger hat seine eigene Eigenschaft, als Maler kann man diese
spezifisch nutzen.
Inhaltlich habe ich mich mit Alltagsobjekten und amorphen Dingen beschäftigt,
welchen in meinen Bildern neue Rollen zugeteilt werden. Durch die Platzierung
der Objekte als Rollenträger in den Bildräumen, erlangen sie eine Lebendigkeit
und sollen einen Dialog mit den Betrachtenden evozieren. Es handelt sich um
humorvolle aber auch verwirrende Bilder, die die Betrachtenden zum
Nachdenken aber auch zum Schmunzeln bringen soll.
Bitte lächeln untersucht unsichtbare Produktionsbedingungen von Fotografie. Wie entstehen fotografische Bilder? Wie interagieren Fotograf/in und Porträtierte? Wie verhält sich ein festgehaltener Moment zur Situation, der er entrissen wurde? All diesen Fragen versuche ich mittels eines experimentellen Settings nachzugehen: mit einer kleinen Videokamera, die auf den Fotoapparat montiert ist, filme ich die gesamte Zeitspanne vor, während und nach der Fotografie. Bedeutung erhält das aufgezeichnete Material durch die Gegenüberstellung des fotografischen Bildes mit dem videodokumentierten Entstehungsprozess.
Ein Audio und Videoguide führt die Besu- cher durch das ehemalige Industriearel der „Viscose Suisse“ in Emmenbrücke. In der Audiospur werden Zitate aus Zeitungen und Literatur vorgelesen. Dabei werden die Ver- wandlung des Areals zu einem Hippen Zen- trum und die Rolle der Kunstschaffenden in eben solchen Stadtentwicklungen zum The- ma gemacht. Durch die Kombination aus kri- tischen und bestärkenden Zitaten wird das Thema aus verschiedenen Perspektiven be- leuchtet. Zwischen den Zitaten wird der/die Besucher/in immer wieder von einer Stim- me befragt: „Würdest du nicht auch gerne in einem Loft wohnen?“ „Gehst du gerne in Designshops?“
Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich und seine Umwelt zu entdecken. Das interessengeleitete Sich-Treiben-Lassen fällt Kindern meist leichter als Erwachse- nen. Wie lassen sich mittels künstlerischer Feldforschung deren vielfältige Wahrnehmungsprozesse und Denkvorgänge beobachten?
Das Spiel- und Untersuchungssetting dieses Projekts ist in einem schulischen Kontext im Fach „Natur, Mensch, Gesellschaft“ verortet. In Zusammenarbeit mit zwölf Kindern der dritten und vierten Primarklasse des Schulhauses Obbürgen wird ein selbst konzipiertes Würfelspiel gespielt. Gemeinsam mit der Klasse wird das Spiel kontinuierlich weiterentwickelt und animiert dazu, das Lernen im Klassenzimmer mit ausserschulischen Erfahrungen zu verknüpfen.
Die Arbeit geht so der Frage nach: Was passiert, wenn Kinder, angeleitet und inspiriert durch künstlerische Strategien, Gelegenheiten und Raum erhalten, eigene Lerntools zu gestalten? Gelingt es, Kinder darin zu bestärken, eigene Themen zu entdecken und Erfahrungen bewusst(er) wahrzunehmen?
Die Rolle, der teilnehmenden Beobachterin und Künstlerin ist, herauszufordern, zu inspirieren und gleichzeitig auch zu irritieren. Gemeinsam mit den Kindern wird entschieden, wie die gemeinsamen und individuellen Erfahrungen und Erlebnisse an der Abschlussausstellung dem Publikum zugänglich gemacht wer- den.
Aus fünf Schachtdeckeln entlang der Emmenweidstrasse sind Wassergeräusche und helle metallene Klänge zu hören, die zeitgleich vom nahe gelegenen Fluss übertragen werden.
Die Klangquelle der Installation, eine sich im Wasser drehende Kugel, liegt unmittelbar neben einer Flussschwelle an der Kleinen Emme. Einst Antrieb der industriellen Entwicklung, erhält die Flussschwelle durch die Klanginstallation eine neue Bedeutung. Die Verbindung von metallenen Klängen und Wasserrauschen deutet den historischen Kontext der Emmenweid an und öffnet gleichzeitig neue Wahrnehmungsräume.
Einmal entdeckt, fallen die Schachtdeckel den Passanten und Besuchern immer wieder auf. Die Klänge werden jedoch nicht von allen Menschen wahrgenommen. Durch den dezenten akustischen Eingriff wird die Klanginstallation zu einer Einladung, genauer hinzuhören und sich bewusst auf den gegenwärtigen Moment einzulassen. Das Leise im Lauten weckt die Neugier der Besucher und sensibilisiert sie für die vorhandene Umgebung.
Die Persönlichkeit als Kriterium gesetzt, impliziert unbewältigbare Dimension von
Urteilen und fordert zur selbstgesteuerten Kontaktaufnahme auf. Disskursive
Erschliessungen assoziativer Bezüge – differenzieren die Komplexität als Intensität.