Diese Arbeit stellt Fragen zu Ortsbildern, die den öffentlichen Raum durch Fassaden und räumliche Strukturen entscheidend prägen. In Altdorf spielt die Erhaltung historischer Gebäude und Denkmäler eine wichtige Rolle. Aber was genau ist der Anspruch an ein solches Ortsbild? Ist es ein rein ästhetischer oder ein historisch repräsentativer? Wie wird ein Ortsbild lesbar? Und wen oder was will und soll ein Ortsbild heute repräsentieren?
Die «ungeschmälerte Erhaltung» (ISOS) von historischen Dörfern und Siedlungen ist eine Art des Umgangs mit Ortsbildern, die wir nicht nur angesichts der Bevölkerungszunahme und des damit verbundenen Siedlungsstopps und verdichteten Bauens neu überdenken müssen. Für unsere Arbeit haben wir entlang der Lebenswelt eines seit über einem Vierteljahrhundert leerstehenden Hauses geforscht und uns mit der politischen, ökonomischen und ästhetischen Wertung sowie der entsprechenden Bewahrung oder Auflösung eines konkreten Ortes auseinandergesetzt. Mit anderen Worten gilt unser Interesse der Frage: Nach welchen Kriterien erfolgt die Wertung bzw. Abwertung und Erhaltung bzw. Zerstörung eines Ortes?