Das vorliegende Thesisbuch befasst sich mit dem Thema Verdichtung im Quartier Gundeldingen in Basel‐
Stadt, wobei im Zentrum die Transformation eines Strassenabschnittes dieses Quartiers steht. Es wird
dargestellt, wie das Potenzial der gebauten Stadt an einer ausgesuchten Stelle weiterentwickelt und
verdichtet werden kann. Eine methodische Analyse der Grundrisse bildet das Fundament für den
Entwurf. Die daraus resultierenden Erkenntnisse zeigen auf, dass unterschiedlich Eingriffe angebracht
sind. Mit der Transformation der bestehenden Wohnbauten wird fehlende räumliche und typologische
Qualität ergänzt. Durch das Einbringen von gemeinschaftlich genutzten Räumen und der Form einer
Wohnungserschliessung, die Nachbarschaftsbeziehungen fördern kann, wird dadurch ein Beitrag zur
sozialen Verdichtung geleistet. Das Interesse an der Herausforderung einen adäquaten Umgang mit dem
Vorhandenem zu finden, bildet die Ausgangslage für diese Arbeit und ist ein angemessener Beitrag zum
aktuellen Diskurs Verdichtung.
The present master thesis deals with the topic of densification in the Gundeldingen neighborhood in Basel-
Stadt with its focus being the transformation of a street section of the neighbourhood. It shows how the
potential of a built city can be further developed and densified at a selected location. A methodical analysis of
the ground plans forms the foundation for the design. The resulting findings indicate that different
interventions are appropriate. By transforming the existing residential buildings, the missing spatial and
typological quality is supplemented. In addition, the incorporation of shared spaces and the form of
residential development, that can foster neighbourhood relationships, contributes to the social densification.
The interest in the challenge of finding an adequate way to deal with the existing forms, is the starting point
of this work and an appropriate contribution to the current discourse on densification.
Im Zentrum der Thesisarbeit steht die bildhafte Auseinandersetzung mit dem Gebiet Gundeldingen in der Stadt
Basel. In der vorliegenden Arbeit wird eine eigenständige Struktur in einem Hof entwickelt, die mit Wohnraum,
Gewerbe und gemeinschaftlichen Angeboten ergänzt wird. Weiter zeigt die Untersuchung, dass sich die meisten
anderen Blockränder im Gundeli für eine ähnliche Verdichtung im Innenhof anbieten. Die Vorstellung, in einem
Hof zu wohnen und diesen gleichzeitig als erweitertes Wohnzimmer zu benutzen, ist unkonventionell. Diese
unkonventionelle Aufgabe verlangt nach einer ebenso unkonventionellen Herangehensweise. Daraus wird eine
eigene Entwurfshaltung für das Thesisprojekt abgeleitet. Der Hof wird dabei als Anknüpfungspunkt wie auch als
Quelle der Inspiration verwendet. Das Interesse an einem adäquaten Umgang mit Vorhandenem, aufgebaut auf
der theoretischen Herleitung und gebauten Beispielen, bildet die Ausgangslage für diese Arbeit. Das Arbeiten mit
Akten und Dialogen führt zu einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Projekt und lässt dessen Stimmung
wiedergeben. Die Theorie, die Collagen, die Aktbeschriebe und Dialoge verschmelzen zu einem neuen Bild des
Gundeldingen-Quartiers.
The focus of the thesis work is the visual examination of the Gundeldingen area in the city of Basel.
In this thesis, an independent structure is developed in a courtyard, supplemented with residential,
commercial and community offerings. Further, the research shows that most other block edges in
Gundeli lend themselves to similar courtyard densification. The idea of living in a courtyard and using
it as an extended living room at the same time is unconventional. This unconventional task demands
an equally unconventional approach. From this, a specific design approach is derived for the thesis
project. The courtyard is used as a point of reference as well as a source of inspiration. The interest
in dealing adequately with the existing, based on theoretical derivation and built examples, forms the
starting point for this work. Working with files and dialogues leads to a deeper engagement with the
project and allows its mood to be reflected. The theory, the collages, the descriptions of the nudes
and the dialogues merge to form a new image of the Gundeldingen district.
U rban densification is one of the biggest challenges of the modern cities. Varying housing
concepts are being explored in order to shape dense and sustainable cityscapes. In my thesis
project I study a typology that called an “O rganic architecture”. T his term has different
interpretations in modern architectural world, however I refer to a particular typology. Its concept
features an irregular internal and external forms and as a design principle avoids the conventional
rectangle floor plan. In my research I aim to explore the advantages of organic architecture and
how it can be implemented in housing, benefiting to urban densification. M y analysis is based on
case studies, both historical and cases of contemporary Swiss buildings. Furthermore, I
demonstrate how the theoretical approach can be applied to the apartment building by integrating
organic features to my semester project.
Urheberrechtshinweis
Vlada Elizarova, Hochschule Luzern - Departement Technik & Architektur
Das Klima hat das ursprüngliche Bauen schon seit jeher bestimmt. Die Menschen beobachteten während Jahrtausenden die Natur, in
der sie bauten. Es entstanden Typologien, die über viele Generationen weiterentwickelt wurden und sich bis heute als sehr nachhaltig
bewährt haben. Mit der heutigen Klimakrise werden diese Themen für die Architektur wieder relevant. Unsere Gebäude sind für bis zu
50% des Energieverbrauchs verantwortlich. Daraufhin werden Gebäude erstellt, die immer dickere Dämmhüllen, dichtere Fenster und
Türen haben und sich eher von der Umwelt abschotten, statt sich mit dieser zu verbinden. Es entsteht somit nicht nur eine strikte
thermische Trennung zwischen aussen und innen, sondern auch eine Grenze zwischen Kollektiv und Individuum. Ein möglicher Ansatz
stellt die Thematik des unbeheizten Zwischenklimas. Als Pufferzone bringt sie einerseits klimatische und andererseits räumliche Vorteile
für den Wohnraum. Die Wohnung wird in den verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich genutzt. Es entsteht somit eine Beziehung
zwischen dem Wohnen und dem Klima. Der Mensch sucht immer weiter nach noch besseren Lösungen, um Effizienz im Wohnungsbau
erzielen zu können, doch dies haben unsere Vorfahren bereits mit einfacheren Mitteln gemacht. Das Urprinzip mit der warmen Quelle in
der Mitte des Hauses, wie es in der Jurte oder im Engadiner Haus verwendet wurde, ist im letzten Jahrhundert mit der neuen Technik
vergessen gegangen. Mit dem Klimawandel und den schrumpfenden Ressourcen zeigt dieser Urtyp wieder Potenzial. Diese Zielrichtung
ist jedoch mit einer Lebensumstellung verknüpft, die nicht jedem zusagt, ausserdem haben wir heute keine Erfahrung mehr damit, wie
es sich mit nur einer einzigen Wärmequelle im Haus leben lässt. Es besteht demzufolge die Gefahr, dass es lediglich bei einem
Wohnexperiment bleibt, der verfeinert werden müsste.
Die Masterarbeit Ein Superblock im Gundeli setzt sich mit vier Blockrändern im Quartier
Gundeldingen in der Stadt Basel auseinander und untersucht eine mögliche Anwendung eines
Superblocks. Diese in Barcelona angewandte Stadteinheit verdrängt den motorisierten Individualverkehr
aus den inneren Quartierstrassen und gibt die zurückgewonnene Fläche als öffentlichen
Raum den Bewohnerinnen und Bewohnern zurück. Zusätzlich wird in der vorliegenden Arbeit die
Geschichte des Quartiers dargestellt, mit relevanten theoretischen Themen verknüpft und mit
Barcelona verglichen. Die daraus gewonnen Erkenntnisse, kommen im parallel laufenden
Entwurfsprojekt zum Ausdruck.
Urheberrechtshinweis
Bakir Zouhir, Hochschule Luzern - Departement Technik & Architektur
Die vorliegende Arbeit befasst sich im Rahmen der Masterthesis «Das Fenster zum Hof» mit der
Verdichtung des Quartiers Gundeldingen in Basel.
Die Stadt Basel wird in den nächsten Jahren einen Anstieg der Einwohner- und Beschäftigtenzahl
erleben. Auch das Quartier Gundeldingen, welches bereits zu den dichtesten Quartieren der Stadt
zählt, wird davon betroffen sein. Für die zukünftige Verdichtung der Stadt ist die
Auseinandersetzung mit dem Bestand in den Quartieren von zentraler Rolle. Weshalb es von
grosser Wichtigkeit ist, nachhaltige und zukunftsgerichtete Konzepte zu prüfen.
Anhand des historischen Kontextes wird Gundeldingen analysiert und die Geschichte des Gewerbes
im Quartier untersucht. Daraus werden die Qualitäten des ehemaligen Arbeiterquartieres
veranschaulicht. Die Vermittlung von Gewerbe und Nachbarschaft wird betrachtet und der
Qualitätsgewinn einer solchen Verknüpfung wird aufgezeigt.
Nach dieser Auseinandersetzung werden Teile der Theorie des Strukturalismus betrachtet. Diese
aus Holland stammende Architekturtheorie vermittelt interessante Hintergründe zum Umgang mit
dem menschlichen Massstab und den Zwischenräumen in der Architektur. Durch angewendete
Aspekte der Theorie können die beiden Nutzungen verbunden und die Qualität für den Benutzer
gesteigert werden.
Als Abschluss wird das eigene Projekt thematisiert und ein Blick in die Zukunft gewagt. Dabei wird
über eine Erweiterung des erarbeiteten Konzeptes auf das gesamte Quartier nachgedacht und die
Folgen für das Gewerbe aufgezeigt. Wie wird sich ein Quartier wie Gundeldingen entwickeln?
Mit dem Aufkommen der Moderne wurde der Begriff der Flexibilität zu einem der attraktivsten
Konzepte in der Architektur, und die heutige Gesellschaft muss mit den Räumen in den Städten
sorgfältiger umgehen. Daher hat die Maximierung der Nutzung des begrenzten Raums diesen
Begriff wieder angezogen. Die Flexibilität wurde einerseits durch die fortschrittlichen Bautechniken
ermöglicht, andererseits durch das Bedürfnis und den Willen, neue Bau- und Wohnformen zu
finden. Gen- rallye wird als etwas Einfaches gesehen, bei dem sich die Dinge bewegen, aber
eigentlich ist es eine sehr komplexe und schwierige Angelegenheit. Flexibilität findet auf
verschiedenen Ebenen statt, die jeweils ihre eigenen Merkmale haben. In der Vergangenheit
führten Versuche, Flexibilität zu erreichen, zur Schaffung von Räumen mit unvollständigem
funktionalen Charakter oder schlechten räumlichen Qualitäten. Auf der Ebene des städtischen
Raums sehen wir, dass Durchlässigkeit, Orientierung und Reaktionsfähigkeit die wichtigsten
Merkmale sind, die die Art und Weise der Umsetzung von Flexibilität beeinflussen können. Auf der
Ebene des städtischen Ortes bestimmt die Art und Weise, wie die Menschen die Frage des
Funktionalismus aufgreifen, ob die Flexibilität durch die Gestaltung des Architekten oder durch die
Anpassung der Nutzer erreicht wird. Dieser Beitrag konzentriert sich auf das Konzept der
Flexibilität als Mittel zur Wiederbelebung eines städtischen Umfelds durch Strategien und
Merkmale, die die Attraktivität und Funktionalität des Raums als Reaktion auf das sich ändernde
Programm und die Nutzung gewährleisten. Ausgehend von Fallstudien auf beiden Ebenen werden
die Merkmale und Strategien untersucht, die bei der architektonischen Gestaltung angewendet
werden können.
With the rise of Modernism, the term flexibility became one of the most attractive concepts in
architecture and today’s society needs to deal with spaces in cities more carefully. Therefore, the
maximalization of the use of the limited space has attracted this term again. Flexibility was possible, on
the one hand, thanks to the advanced building techniques, on the other hand because of the need and
will to find new ways of building and living. Gene- rally, it is seen as something easy, where things move
but actually it is a very complex and difficult matter. Flexibility takes place on different levels which have
their own characteristics. Previously, attempts to achieve flexibility led to the creation of space with an
incomplete functional character or bad spatial qualities. On the level of the urban space, we see how
permea- bility, orientation and responsiveness are the main characteri- stics that can influence the way
flexibility is implemented. On the level of the urban place, the way people embrace the question of
functionalism determines whether the flexibility is reached through the architect’s creation or the user’s
adaptation. This paper focusses on the concept of flexibility as a way to revitalize an urban setting,
through strategies and characteristics that ensure the attractivity and functionality of the space in
response to the changing program and use. Starting from case studies on both levels, the paper
researches those characteristics and strategies that can be applied in the architectural design.
Die folgende Masterthesis beschäftigt sich mit dem Thema der Schwellenräume in der Architektur.
Verbunden mit der Projektarbeit einer Markthalle in Lugano, wird das Thema mit dem Entwurf
verknüpft. Ausgehend von der Befassung mit theoretischen Hintergründen zum Thema, wird
hergeleitet wie ein Schwellenraum als solcher verstanden oder gelesen werden kann, sowie Parameter
die enthalten sein können. Im nächsten Abschnitt werden spannende Schwellenräume in
verschiedenen Projekten analysiert. Diese zeigen auf, wie Vielfältig der Umgang mit der
architektonischen Schwelle sein kann und wie viel Reichhaltigkeit und Leben sie zum Projekt oder zu
seiner Umgebung dazu-addieren kann. Zuletzt wurde im persönlichen Objekt versucht, selbst
Schwellenräume verschiedenster Art einzuarbeiten und das Projekt so gehaltvoller für Besucher und
die Umgebung werden zu lassen. Der Entwurf besteht aus einem mehrschichtigen Raumgitter, dass
verschiedene Übergangräume beherbergt.
Im Herzen der Altstadt von Lugano liegt die Piazza Ex-Scuole, ein historisch bebauter Platz, dessen Potenzial
nicht voll ausgeschöpft wird.
Durch eine Erweiterung der öffentlichen Verkehrsmittel wird dieser Bereich in eine neue
Straßenbahnhaltestelle umgewandelt, die den Busbahnhof ergänzt, der seit der Genehmigung des öffentlichen
Verkehrsprojekts von Lugano im Jahr 1994 existiert. Dies bedeutet eine neue Entwicklungschance für einen
Schlüsselbereich der Altstadt, der derzeit als Parkplatz genutzt wird. Im Rahmen des Dissertationsprojekts für
das Herbstsemester 2021 wird vorgeschlagen, an diesem strategischen Punkt einen etablierten Markt zu
entwickeln, der die Stände beherbergen würde, die jetzt informell an zwei Tagen in der Woche in den Straßen
aufgebaut werden. Ausgehend von einer historischen Analyse der Markthallentypologie werden drei
Analyseaspekte definiert, von denen jeweils zwei Fallstudien analysiert werden, um die beste Strategie für
die Entwicklung einer Markthalle an diesem spezifischen Ort zu finden. Die zu untersuchenden Aspekte sind
Programmierung und räumliche Konfiguration, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sowie Struktur und
Einfriedungen. Die wichtigsten Ergebnisse der Fallanalyse werden dann auf das Projekt angewandt, so dass
ein offener öffentlicher Raum entsteht, der durch ein vorgefertigtes Holzdach und verschiedene darunter
verteilte Marktstände geschützt wird. Das Projekt strebt nach Flexibilität, Offenheit und
Anpassungsfähigkeit.
In the heart of the old town of Lugano is the Piazza Ex-Scuole, a historically built site which is not being
used to its full potential.
An extension of the public transport service will transform this sector into a new tram line stop,
complementing the bus terminal that has existed since the public transport project of Lugano was approved in
1994. This means a new development opportunity for a key sector of the old city that is currently occupied as
a parking lot. In the context of the thesis project for the fall semester 2021, it is proposed to develop an
established market at this strategic point, which would accommodate the stalls that are now informally set up
two days a week in the streets. Based on a historical analysis of the typology of the market hall, three aspects
of analysis are defined, of which two case studies of each are analyzed, in order to find the best strategy for
the development of a market hall in this specific location. The aspects to be analyzed are programming and
spatial configuration, flexibility and adaptability, and structure and enclosures. The main findings of the case
analysis are then applied to the project, generating an open public space protected by a prefabricated wooden
roof and various market stalls distributed underneath. The project seeks flexibility, openness and adaptability.
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Thema des kollektiven Wohnens, das bereits im 19. Jahrhundert
präsent war und heutzutage immer mehr an Bedeutung gewinnt, da es eng mit dem Aufkommen neuer
Lebensstile und Ansprüche unserer jetzigen Gesellschaft verbunden ist. Das «konventionelle» Wohnen,
ausgedrückt durch das Einfamilienhaus oder die typische Wohnung, weicht einer kollektiven Vorstellung von
der Wohnform. Dank einer eingehenden Untersuchung der neuen Wohntypologie und einer historischen
Recherche, erkennt die Arbeit in den Begriffen Diversität, Porosität und Intimität wichtige Voraussetzungen
für das Verständnis und das gute Funktionieren von kollektiven Gebäuden. Ausgehend von der wörtlichen
Bedeutung dieser drei Begriffe, zeigt die Arbeit die Wichtigkeit dieser Aspekte anhand einer Analyse der
Funktionsweise von zeitgenössischen Beispielen. Basierend auf diesen neuen Erkenntnissen wird der Text für
jeden dieser Begriffe eine persönliche Bedeutung aufzeigen, in Bezug auf den Entwurf von 4 neuen
kollektiven Gebäuden, die entlang der Muristrasse gesetzt werden und in einem öffentlichen Raum mit der
Einbeziehung einer Migros und eines Hotels enden.
Die Idee des Projekts ist es, kollektive Gebäude zu schaffen, die ein breites Angebot an Wohnungen für alle
Altersgruppen anbieten und die soziale und kulturelle Diversität fördern. Das Projekt ist auch eine Art
Membran zwischen der Muristrasse und den Grünflächen im Süden des Grundstücks, wobei die
verschiedenen Passagen in der Umgebung berücksichtigt werden. Durch die Einfügung von fünf
zusammenhängenden Blöcken im Erdgeschoss mit dem Ziel, eine Kontinuität entlang des gesamten
Grundstücks zu schaffen, werden jeweils zwei bestehende Siedlungen miteinander verbunden. Auf diese
Weise entstehen Innenhöfe, die im Verhältnis zum mehr oder weniger öffentlichen Raum unterschiedliche
räumliche Bedeutung erlangen können. Um den Begriff «Diversität» zu verstärken, bietet das Projekt
verschiedene Räume die in der Lage sind, Menschen unterschiedlicher sozialer und kultureller Schichten
aufzunehmen. Der Begriff «Porosität» bezieht sich darauf, wie durchlässig das Gebäude für Menschen ist und
wie es sie aufnimmt. Das Gebäude muss allen Bewohnern des Quartiers zugänglich sein, aber gleichzeitig
über mehr private Bereiche verfügen, die auf die jeweilige Wohngemeinschaft bezogen sind. Die
Möglichkeit, Orte der Teilhabe zu schaffen, die von den Bewohnern der Unterkunft bis zur Einbeziehung
öffentlicher Räume für die gesamte Nachbarschaft reichen, schafft eine Art Brennpunkt in der Stadt, der die
soziale Dynamik fördert und die kulturelle Diversität erhöht. Für die «Intimität» hat das Projekt versucht,
durch den Rückzug bestimmter Räume, die Grösse der Öffnungen und auch den Übergang von der
öffentlichen zur privaten Sphäre mehr Privatsphäre zu schaffen.
The master thesis deals with the topic of collective housing, which was already present in the 19th century
and is nowadays becoming more and more important, as it is closely linked to the emergence of new
lifestyles and demands of our contemporary society. The «conventional» housing, expressed by the singlefamily
house or the typical apartment, is giving way to a collective conception of the form of housing.
Thanks to an in-depth study of the new typology of housing and a historical research, the work recognizes in
the notions of diversity, porosity and intimacy important conditions for the understanding and the good
functioning of collective buildings. Starting from the literal meaning of these three terms, the work shows the
importance of these aspects through an analysis of contemporary examples. Based on this new knowledge,
the text will show a personal meaning for each of these terms, in relation to the design of 4 new collective
buildings set along Muristrasse and ending in a public space with the integration of a Migros and a hotel.
The idea of the project is to create collective buildings that offer a wide range of housing for all ages and
promote social and cultural diversity. The project is also a kind of membrane between Muristrasse and the
green areas in the south of the site, taking into account the different passages in the surrounding area. The
insertion of five interconnected blocks on the first floor, with the aim of creating continuity along the entire
site, connects two existing settlements at a time. In this way, courtyards are created that can take on different
spatial meanings in relation to the more or less public space. To reinforce the notion of «diversity», the
project offers different spaces that are able to accommodate people of different social and cultural classes.
The term «porosity» refers to how permeable the building is to people and how it welcomes them. The
building must be accessible to all residents of the neighborhood, but at the same time have more private areas
related to each residential community. The ability to create places of participation, ranging from the residents
of the housing to the inclusion of public spaces for the entire neighborhood, creates a kind of focal point in
the city that promotes social dynamics and increases cultural diversity. For «intimacy», the project has tried
to create more privacy through the withdrawal of certain spaces, the size of openings and also the transition
from public to private sphere.
Die Masterarbeit befasst sich mit der Thematik einer Baugattung, die im Rahmen dieser Arbeit mit dem
Neologismus «Infrastrukturelle Architektur» bezeichnet wird. Eine Baugattung, die sich aus den
infrastrukturellen Bauten des Tiefbaus und aus den architektonischen Objekten des Hochbaus
zusammensetzt. Diese Symbiose ermöglicht Bauwerken, mehrere Bedürfnisse gleichzeitig zu bedienen und
birgt grosses, kreatives Potential. Eine hypothetische Geschichte dieser Baugattung zeigt, dass solche
hybriden Bauten bereits seit vielen Jahrhunderten zur Anwendung kamen und bis heute immer wieder
vorkommen. Aufgrund knapper werdenden Bodens und steigenden Bevölkerungszahlen werden solche
kombinierten Bauten in Zukunft immer wichtiger sein. Mit dem Projekt an der Muristrasse in Bern wird ein
Beispiel einer «Infrastrukturellen Architektur» aufgezeigt. Als bewohnte Schallschutzwand und gedeckter
Gehweg entlang der Strasse, soll es das vom Verkehrslärm geplagte Egghölzliquartier schützen und zur
Verdichtung des Quartiers beitragen.
This master’s thesis deals with the subject of a type of building that is referred to in this thesis by the
neologism «infrastructural architecture». A type of building that is made up of the infrastructural buildings of
the civil engineering and the architectural objects of structurale engineering. This symbiosis enables buildings
to serve several needs at the same time and holds great creative potential. A hypothetical history of this type
of buildings shows that such hybrid buildings have been used for many centuries and are still common today.
Due to the climbing scarcity of land and the growing population such combined buildings will become
increasingly important in the future. With the project on Muristrasse in Bern, an example of «infrastructural
architecture» is shown. As an inhabited noise barrier and covered walkway along the road, it is intended to
protect the Egghölzli district, which is plagued by traffic noise, and to contribute to its densification.
Der Eingriff in die Siedlung Muristrasse zielt darauf ab, das urbane Umfeld der Siedlung durch die
Verbesserung der Aussenräume sowie die Schaffung neuer Urbanität zu regenerieren. Die neue Architektur
steht in einem komplementären Verhältnis zu den bestehenden Nachkriegswohnungen und die Gültigkeit des
Vorschlags beruht auf dem lebendigen stilistischen Kontrast zwischen Bestand und Neubau der Siedlung. Die
Intervention zielt darauf ab, der Siedlung neue Nutzungen zu erschließen und damit neue Nutzer zu
gewinnen, die die Vitalität der Siedlung erhöhen und sie stärker in das aktive urbane Leben der Stadt Bern
einbinden. Das Projekt zielt auch darauf ab, das soziale Profil der Bewohner zu diversifizieren, indem
verschiedene Wohnungstypologien bereitgestellt werden.
The intervention in the settlement in Muristrasse is aimed to regenerate the urban environment of the
settlement by improving the outdoor spaces as well as providing new urbanity. The new architecture has a
complementary relationship with the existing post-war housing and the validity of the proposal rests on the
vivid stylistic contrast between the existing and new buildings of the settlement. The intervention seeks to
provide new uses for the settlement and therefore to attract new users which would improve the vitality of the
settlement and engage it more in the active urban life of city of Bern. The project aims also to diversify the
social profile of the residents by providing various typologies of housing.