Orni.Ton.Logie ist ein speziesübergreifendes Kompositions- und Chorprojekt. Meisen und Menschen stehen als Hauptakteure im Fokus und komponieren gemeinsam Musik.
Im Alltag begegnen wir anderen Menschen. Bei den meisten Begegnungen interagiert man miteinander, sei es durch Blickkontakt, verbaler Kommunikation oder Berührungen. Die wahrgenommenen Begegnungen sind meistens neutral, ohne Wertungen oder positiv, wenn man sich beispielsweise mit Freunden trifft oder an eine Familienfeier geht. Jedoch gibt es auch sehr viele negative Erfahrungen, welche in täglichen Begegnungen gemacht werden können.
Diese unangenehmen und negativen Erfahrungen dienten „You May Pass“ als Vorlage für eine Langzeit Performance. Darin sollen diese Erfahrungen thematisiert, aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden. Durch das in Kontakt treten und Interagieren mit den BesucherInnen, soll das Fremdheitsgefühl erzeugt werden, welches ich oft im Alltag erlebe.
Der Eremit wollte einen Monat bei der Balmkapelle in Stansstad leben und
sich dort der schöpferischen Tätigkeit hingeben. Am fünften Tag aber
bekam er es mit der Angst. Fortan war klar, dass er seine Besinnung an
diesem Ort nicht finden würde. Am 21. Tag endlich konnte er die
Balmkapelle verlasen und sich ins Kloster Maria-Rickenbach zurück ziehen.
Relation(en) setzt sich aus einer Vielzahl von einzelnen Betonelementen zusammen, die zu einem grösseren Ganzen angeordnet werden. Die Eigenständigkeit des Einzelnen erschliesst sich in der Vielzahl und artikuliert sich zugleich. Möglichkeiten der Modularität werden erforscht; dabei sind Strategien von Aufbau und Abbruch, Anordnung und Stapelung zentral und werden von Überlegungen zu Prozessen der Verschiebung und Übersetzung geleitet. Beton als elementare Baumaterie wird von seinem konventionellen,
industriellen Zweck in einen neuen Zusammenhang ub̈ erführt. Momente des Ephemeren und der Beständigkeit manifestieren sich in Material und Skulptur, im Verhältnis von Einheit und Vielzahl, im Wesen von Relation(en). Die Materialität des Betons lässt sich als zeitlos und in sich beständig charakterisieren – trotz oder gerade wegen des natürlichen Ursprungs seiner Bestandteile. Die für meine Arbeit notwendigen Rohstoffe wie Sand, Kies und Zement werden in unmittelbarer Nähe aus dem Vierwaldstättersee gewonnen. Die losen und in sich unbeständigen Komponenten werden erst durch den Prozess des Giessens in einen festen Zustand transformiert. Das transitorische Moment vom unbeständigen Rohmaterial zum festen, in Form gebrachten Körper impliziert die Verschränkung von Kultur und Natur. Inwiefern manifestieren sich flüchtige Spuren der Erosion und Unbeständigkeit? Auf welche Weise materialisieren sich eigenwillige und eigenständige Charakteristika des Ortes? Aleatorische Momente vereinigen sich mit regulativen Prinzipien von Struktur und Methodik, Einheit und Vielzahl verhalten sich in mo(nu)mentanen Zuständen.
Das Projekt OFF POSITION ZWYER versteht sich als temporärer Vermittlungs- und Kunstraum, als «Aus-stellung» (engl. off-position) des Zwyerhauses. Dieses ist seit jeher in einer Off-Position, welches abseits des Stadtkerns dem Wandel der Zeit stand hält und welches das einzige noch bestehende Arbeiterhaus im In- dustriegebiet Altdorfs ist. In seiner neusten Geschichte umfasst es mehrere Stu- dios diverser DJs und Produzenten, bildet das Zuhause zweier Musiklabels (12 o’Clock und Numea Music) und bietet Musikern, Tüftlern, Bastlern und Künstlern Freiraum zum Experimentieren.
Das Gehen ist ein Akt der physischen und gedanklichen Erschliessung des Raumes, um die Landschaft direkt zu erleben und begreifen. In Spatium wird der Raum um Emmen in sogenannten Walking and Standing Performances durchmessen. Gehen bedeutet, den Ort zu verfehlen. Erst im Stillstehen, im Bleiben tritt die Zeit zutage und der Ort beginnt zu sein. Durch das Gehen erschliesse ich mir den Raum. Durch das Stehen zeigt sich mir die Zeit. Der Körper fungiert als ein Messinstrument der Gegenwart.
Während meinem Studium in Luzern hab ich oft in Emmenbrücke die Zutaten eingekauft, die es braucht, um traditionelle Thai- Gerichte zuzubereiten. In meiner Installation spielen deshalb die Verpackungen von Lebensmittel eine zentrale Rolle. Lebensmittel, die ich in den vergangenen 22 Monaten konsumiert haben. Die zahlreichen Logos, Markennamen und Produktionsorte auf den Packungen machen deutlich, wie heute Produkte und Menschen aus der ganzen Welt an fast jedem beliebigen Ort im Alltag aufeinander treffen. Mich interessiert Alltagsästhetik, die Taktiken des Überlebens und der täglichen Routinen. Deshalb spiel die Installation auf die Situation eines Arbeiters in einem Näh-Sweatshop an, wie man sie überall in der Welt findet und wo Millionen von Beschäftigten einen grossen Teil ihrer Lebenszeit verbringen. Dabei ist die Situation der Angestellten dort gar nicht unähnlich meiner Situation, der eines prekären nomadischen Künstlers. Die Arbeit hat für mich auch eine sehr persönliche Bedeutung, weil sie Verbindungen zwischen meinem Heimatland, meinem kulturellen Hintergrund und der Situation hier herstellt.
Das Ziel meiner künstlerischen und schriftlichen Masterarbeit war es, zwischen den BG- Lehrpersonen und den Kunsthochschulen zu vermitteln. Um diesem Ziel vor Ort in Emmenbrücke nachzukommen, habe ich die Praxislehrpersonen der Hochschule Luzern – Design & Kunst am Mittwoch, 22. Juni 2016 zu einer Spezialveranstaltung eingeladen. Nach einer Führung zu fünf verschiedenen künstlerischen Positionen, die eigens durch die Absolventinnen und Absolventen vorgestellt wurden, haben wir in der Infogarage die «Aktion zur gemeinsamen Zukunft» durchgeführt, die an das Prinzip des Speed-Datings und des «Freundschaftsbüchleins» angelehnt war. Sie hatte zum Ziel, einen konstruktiven Dialog zwischen den BG-Lehrpersonen aus der Berufspraxis und den Studierenden und Dozierenden der Kunsthochschule in zu Gang setzen. Dabei haben alle in Büchlein erhalten, dessen Seiten mit folgenden Fragen versehen waren:
Bitte lächeln untersucht unsichtbare Produktionsbedingungen von Fotografie. Wie entstehen fotografische Bilder? Wie interagieren Fotograf/in und Porträtierte? Wie verhält sich ein festgehaltener Moment zur Situation, der er entrissen wurde? All diesen Fragen versuche ich mittels eines experimentellen Settings nachzugehen: mit einer kleinen Videokamera, die auf den Fotoapparat montiert ist, filme ich die gesamte Zeitspanne vor, während und nach der Fotografie. Bedeutung erhält das aufgezeichnete Material durch die Gegenüberstellung des fotografischen Bildes mit dem videodokumentierten Entstehungsprozess.
Ein Audio und Videoguide führt die Besu- cher durch das ehemalige Industriearel der „Viscose Suisse“ in Emmenbrücke. In der Audiospur werden Zitate aus Zeitungen und Literatur vorgelesen. Dabei werden die Ver- wandlung des Areals zu einem Hippen Zen- trum und die Rolle der Kunstschaffenden in eben solchen Stadtentwicklungen zum The- ma gemacht. Durch die Kombination aus kri- tischen und bestärkenden Zitaten wird das Thema aus verschiedenen Perspektiven be- leuchtet. Zwischen den Zitaten wird der/die Besucher/in immer wieder von einer Stim- me befragt: „Würdest du nicht auch gerne in einem Loft wohnen?“ „Gehst du gerne in Designshops?“
Vom 23. Mai 2018 bis am 27. Mai 2018 fand die erste Tierrechtskonferenz in Stansstad statt (Stansstad Animal Rights Conference). Im Fokus stand das Tierrecht, die Sensibilisierung unseres Konsumverhaltens und das Mitgefühl mit nichtmenschlichen Lebewesen zu fördern. Tierrechtsexperten, Tierschützer, Aktivisten, Künstler, Musiker, Philosophen, Soziologen, Studenten waren eingeladen. Offene Diskussionen, Vorträge, Workshops, Demo und eine Kunstaustellung waren Teil der Konferenz.
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