Jana Steinmann MY CHEERLEADERS – Performing objects to live with
In MY CHEERLEADERS setzt sich Jana Steinmann mit dem eigenen Sein und Werden auseinander und bereitet sich, ähnlich wie Lady Gaga in Born This Way, auf ihr eigenes Leben und auf verschiedene berufliche Rollen vor. In einem in einem Video dokumentierten Prozess der Selbstermächtigung schafft Jana die Voraussetzungen für Performing objects to live with, vielseitige Werkzeuge, mit denen sie sich aus dem Zwang des „Angepasstseins“ löst. Janas eigenes Haar wird dabei zum Ausgangspunkt und Begleiter ihrer kreativen Entfaltungsmöglichkeiten.
Es hat etwas Beunruhigendes die Kontrolle abzugeben, aber gleichzeitig auch etwas Verlockendes. Objects to wear and marvel at folgen einem spannenden Balanceakt. Im freien und intensiven Spiel mit verschiedenen Prozessen und Produktionsmethoden entstehen Arbeiten aus Materialien wie Silikon, Kupfer, Silber, Latexhäuten und Pigmenten. Hier sucht Saskia Tschech den Zufall - die Magie - immer am Rande des Kontrollverlustes und vollbringt so kleine Wunder. Ob Tastobjekt oder tragbarer Schmuck, Saskias Arbeiten sind lustvolle Einladungen um berührt zu werden.
Hörgeräte fallen heutzutage kaum mehr auf, denn sie werden von der Industrie so diskret wie möglich gestaltet. In dieser Produktstudie entwirft Sophie Mia Willener «visuell lautere» Hörgeräte, mit dem Ziel diese sichtbarer zu machen und ihnen zu einer formalen Eigenständigkeit zu verhelfen. Die von ihr ästhetisierten Produkte lehnen sich formal an die Hörtrichter aus dem 19. Jahrhundert an und werden erneut zum Hingucker und stolzen Accessoire. Mit diversen Add-Ons wird aus dem Hörgerät Hörschmuck für selbstbewusste Träger.
Die Gesichtsschmuck-Kollektion «Doux Leurre»
von Pauline Müller verspricht intensive körperliche und visuelle Erfahrungen für Träger und Betrachter.
Wer sich auch nur für kurze Zeit auf diese Gesichts-Metamorphosen einlässt, erlebt sein verändertes Aussehen eindrücklich und hautnah. Pauline sucht mit dieser Arbeit die kritisch-spielerische Auseinandersetzung mit den meist nicht schmerzfreien Praktiken der Körper- bzw. Gesichtsmodulation, zu denen sich Individuen aus allen Kulturen seit jeher hingezogen fühlen.
Erfahren Sie an sich selbst wie fliessend die Grenzen zwischen Exzentrik und Lächerlichkeit sein können.
Diese Kollektion von Megan Kelso richtet sich an von Brustkrebs betroffene Frauen. Manche verlieren eine, andere beide Brüste oder Teile davon. Plötzlich fehlt ein identitäts-bestimmender Körperteil und es tauchen Fragen zur eigenen Versehrtheit und Weiblichkeit auf. Gut sitzende und ästhetisch ansprechende Dessus und Dessous verstärken positive Körpergefühle, sagt sie. Als gelernte Damenschneiderin versteht Megan den weiblichen Körper und als Schmuckmacherin die Kraft am Körper getragener Objekte. Mit Blick auf ihre Zielgruppe hat sie alltagstaugliches und extravagantes zum darüber und darunter tragen entworfen und feiert ihre Kollektion als Bekenntnis zum kreativen und selbstbewussten Umgang mit dem eigenen Körperbild.
Diese Bachelorarbeit setzt sich visuell mit normativen Vorstellung von Begehren auseinander. Die Ambivalenz im eigenen Spüren und Wahrnehmen spiegelt sich in suggestiven Objekten wieder. Erkenntnisse zu Körperidentitäten und Normbildern verdichten sich in Form und Material, wobei Reflexionen zur Genderdebatte als Sub-Themen in den gestalterischen Prozess permanent einfliessen. Die Funktion und Tragbarkeit der Objekte wird von intimen Fantasien geprägt.
Urheberrechtshinweis
Chiara Martina Davanzo, Hochschule Luzern – Design & Kunst
Momentum [lat. für Impuls, Moment] erforscht das Potenzial partizipatorischer Aspekte in der Gestaltung von Einzelstücken und seriellen Schmuckarbeiten. Kundinnen und Kunden werden gezielt in den physischen Entstehungsprozess ihres Unikats einbezogen. Dank der spielerischen Interaktion werden einmalige Momente buchstäblich eingefroren und die daraus resultierenden Ringe passen wie angegossen an die Hand ihres Trägers. Die Teilhabe an einem aussergewöhnlichen Prozess intensiviert den persönlichen und somit nachhaltigen Bezug zum individuellen Schmuckstück. Momentum ist Einzigartigkeit in Serie.