Die Büttenhalde wurde als Paradebeispiel eines familienfreundlichen Wohnviertels konzipiert. Mit
autofreien Strassen, die zum Spielen einladen und zahlreichen Wegen durch das Viertel, gesäumt von
Plätzen zum Verweilen, sollte es ein lebendiger Lebensraum für Familien sein. Die Wohnungen sind
grosszügig gestaltet, um auch Grossfamilien Platz zu bieten – so die Vision des Architekten Walter
Rüssli. Doch im Laufe der Zeit sind die Bewohner älter geworden. Die Kinder sind ausgezogen, und die
einst lebhaften Familienhäuser werden nun von älteren Paaren bewohnt, die allein in ihren
Fünfzimmerwohnungen leben. Der Aussenbereich wird aus reiner Bequemlichkeit kaum genutzt. Die
Bewohner bevorzugen den direkten Weg von der Tiefgarage zu ihren Wohnungen, wodurch sie nur
selten ihre Nachbarn sehen.
Die Natur ist im Quartier deutlich spürbar, neben einem kleinen Weiher und zahlreichen kleinen Wiesen,
liegt das Viertel direkt neben einem dichten Wald, was zu einer grossen Pflanzenvielfalt führt und die
Wohnqualität erheblich steigert. Das Quartier bietet den Bewohnenden viele Möglichkeiten zum
Flanieren und sich an idyllischen Plätzen zu treffen. Das Viertel zeichnet sich durch seine vielen Wege
aus, die auch durch die Gebäude führen. Von dieser Welt der Porosität ist die Tiergarage abgeschnitten.
Es bedarf einer verbesserten Integration zwischen der Welt der Tiefgarage und den Oberflächenwegen,
um eine lebendige Nachbarschaft und ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Durch die
Schaffung von mehr Schnittstellen zwischen diesen beiden Bereichen kann die Nachbarschaft
aufblühen und vielfältiger werden. Die dunkle und unpersönliche Tiefgarage soll durch Oblichter
aufgewertet werden, um eine freundliche Atmosphäre zu schaffen, und dennoch funktional und effizient
bleiben. An ausgewählten Punkten soll die Tiefgarage mit der Spielstrasse und teilweise mit einer
weiteren Ebene mit den Dächern der bestehenden Gebäude verknüpft werden. So wird die Porosität
des Quartiers auf eine neue Ebene gehoben.
Diese Verknüpfungen sollen auf verschiedene Weise gestaltet werden: Zum einen durch Treppen und
Plattformen, die die Ebenen verbinden, zum anderen durch spielerische Elemente, die die Spielstrasse
fortsetzen und auch in die Tiefgarage führen, sowie durch Sichtbezüge zwischen den Ebenen.