Was bedeutet es für die Architektur, wenn wir nur noch adaptierbare Wohnungen
entwerfen?
Sterben all die Wendeltreppen aus? Ist die Gefahr kalkulierbar? Müssen alle Wohnungen
dem Diktat der Wandelbarkeit unterliegen?
Dies sind Fragen, welche ich mir stelle, wenn ich über mein Programm nachdenke. Natürlich
kann ich auch in eine Wohnung stürzen, die altersgerecht gebaut ist. Das Schicksal ist nicht
kalkulierbar, aber die
Wahrscheinlichkeit ist berechenbar. Bleibt es somit eine mathematische Frage?
Eine Tatsache ist, dass wir alle immer älter werden und alt nicht gleich alt sind. Das Bild von
klassischen Alterswohnungen im Sepiafilter gilt es aus unseren Köpfen zu verbannen, der
neue Trend sind teure Seniorenresidenzen mit zusätzlichen Serviceleistungen. Residenzen
tönt edel, vor allem im Vergleich zum Wort «Alterswohnung». Mein Programm soll jedoch
nicht zu einer teuren Residenz verkommen, die sich nur eine bestimmte Oberschicht leisten
kann. Sie soll auch nicht den Sepiafilter bedienen, sondern es geht mir darum, Wohnräume
zu gestalten, die für jede Lebensphase adaptierbar sind. Das Verbannen der Treppen ist
nicht die Lösung. Hindernisse wegzuräumen, hilft nichts, gerade die „fitten Alten“ sollten
Hindernisse wie Treppen laufen trainieren, um auf diese Weise mobilisiert zu werden.
Es ist eine Frage der Gesellschaft und ihrer Politik, wie sie mit den Problemen der
Überalterung und der Verdichtung umgehen. Jedoch kann ich mich von dieser
Verantwortung als Architekt nicht entziehen. Würdevoll Altern sollte nicht zu einer
Geldfrage werden, vielmehr sollte der Bund noch vermehrter Wohnformen wie Generationensiedlungen unterstützen finanziell, nur so können wir garantieren, dass es
auch noch in 20 Jahren bezahlbaren Wohnraum gibt und ein autonomes Leben in den
eigenen vier Wänden im Alter nicht zu einem Traum verkommt.
Der offene Grundriss ist eine interessante Form, die einen partizipativen Moment bietet und
so individuell nach den Bedürfnissen der Bewohner angepasst und ausgebaut werden kann.
Diese Möglichkeit ist eine zusätzliche Qualität im Quartier und ist nicht auf eine
Altersgruppe reduziert. Der Genossenschaftliche Gedanken hat mich im Verlauf der Arbeit
am meisten interessiert und ist aus meiner Sicht eine Zukunftsfähigen Wohnform die den
sozialen Gedanken als Grundsatz beinhaltet.
Zusammen stärker in die Zukunft.
What does it mean for architecture if we only design adaptable flats?
Will all the spiral staircases die out? Is the danger calculable? Do all flats have to be subject to the
dictates of adaptability?
These are questions that I ask myself when I think about my programme. Of course, I can also fall
into a flat that is built for the elderly. Fate cannot be calculated, but the
probability is calculable. So is it still a mathematical question?
The fact is that we are all getting older and old is not the same as old. We need to banish the image
of classic retirement flats in a sepia filter from our minds; the new trend is expensive senior
residences with additional services. Residences sounds noble, especially in comparison to the word
"retirement flat". However, my programme should not degenerate into an expensive residence that
only a certain upper class can afford. Nor is it intended to serve the sepia filter; instead, I want to
design living spaces that can be adapted for every stage of life. Banning stairs is not the solution.
Removing obstacles doesn't help; the "fit elderly" in particular should train to overcome obstacles
such as stairs in order to be mobilised in this way.
It is a question of society and its policies how they deal with the problems of ageing and
densification. However, as an architect, I cannot absolve myself