Das Institut «Myht» forscht in der Überschreitungswissenschaft und untersucht konkret das Moment der Überschreitung. Ob Verwüstungen auf Festivalwiesen, ein wachsender Müllkontinent im Ozean, oder die Zeltlager Geflüchteter – diese aus den Informationsmedien bekannten Bilder sprechen von einer Überschreitung. Wie kommt es zu diesen Bildern? Und welche Rolle spiele ich als Individuum
in der Entstehung solcher Überschreitungsmomente? Überschreitungen durchziehen unser alltägliches Handeln, sie provozieren Veränderungen und Entwicklungen, richten zu Grunde und erschaffen neu. Überschreitungen sind intensive Grenzmomente. Ist diese Gratwanderung also der Idealzustand? Unter der Anwendung verschiedener künstlerisch-wissenschaftlicher Methoden erforscht das Institut das Moment der Überschreitung, allgemein bekannt als Myht. Basis dieser Forschungen sind die alltäglichen Beobachtungen Linda Luvs, die in einem Tagebuch der Überschreitung festgehalten werden. Davon ausgehend wurde eine erste performative Studie mit dem Titel «Ich und die Anderen» entwickelt. In einer einfachen Versuchsanordnung, bestehend aus einer Linie von 9 Meter Länge, einer Versuchsperson und zwei Forschenden, werden die persönlichen Grenzräume untersucht. Die Probandin positioniert sich an einem Ende der Linie. Die Performerin läuft auf die Probandin zu. Diese sind dazu aufgefordert im Moment der Überschreitung einer Grenze Stopp zu sagen. Entstanden
sind Bildstatistiken, die die unterschiedlichen Abstände zu den Probandinnen aufzeigen. Der Wissensstand der Forschung wird über performative Voträge vermittelt.
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