Wir leben in Zeiten massiver Migrationsströme, zunehmender ethnischer Spannungen und kultureller/religiöser
Radikalisierung. Inmitten dieser rasanten chaotischen Veränderungen sind "Flüchtlinge" ein globales Phänomen, das in
der politischen und geografischen Diskussion ein Dauerthema ist. Flüchtlinge - das Wort an sich war und ist immer
noch ein Tabu, nicht nur in Europa, sondern überall auf der Welt. Unsere Erzählung über Flüchtlinge endet damit,
dass die Angst vor dieser Kategorie (den Flüchtlingen) in unser tägliches Leben eindringt. Vielleicht ist unsere
Erzählung über sie irgendwie völlig falsch, so dass sie Fremdenfeindlichkeit, Trauma und massive Ablehnung bei der
einheimischen Bevölkerung in den Städten hervorruft. Diese massive Ablehnung von Flüchtlingen hat ihre
Lebensbedingungen vor, während und nach der Flucht immer schwieriger und gefährlicher gemacht.
Flüchtlinge und Migranten sind für mich ein Thema, seit ich in die Schweiz gekommen bin. Da ich in der Migrantenecke
von Luzern - Emmenbrücke wohne, habe ich Geschichten gehört und gesehen, die wahrscheinlich nie ans Licht
kommen werden. Sie werden für immer im Dunstkreis von Politik und Gesellschaft verborgen bleiben. Diese Sorge
hat mich dazu gebracht, in meiner Forschung Stellung zu beziehen und darüber in meiner Arbeit aus Sem. III -'The
Outlanders: A Journey through the Chronicles of Refugee Experience'. Diese frühere Arbeit beleuchtete das Konzept
des "Unheimlichen Tals" - die Abscheu, die Menschen beim Anblick eines menschenähnlichen Wesens empfinden -,
um die unheimliche Atmosphäre in Flüchtlingslagern zu untersuchen und zu zeigen, dass die heutige
Fremdenfeindlichkeit und/oder der Fremdenrassismus die Tatsache widerspiegeln, dass Flüchtlinge sowohl für den
Einzelnen als auch für die Gesellschaft das Freudsche Unheimliche/das Unheimliche darstellen und umgekehrt.
Während dieses Papier "Karawanserei des 21. Jahrhunderts: Transkultureller dritter Raum für die Flüchtlinge und die
Stadt Chiasso" den Vorschlag unterbreiten, das soziokulturelle Konzept, die symbolische Rolle und die
Übersetzungspraktiken der "Karawanserei" - des Ortes, der in der Spätantike Nomaden beherbergte und es Menschen
auf der Durchreise ermöglichte, sich mit Mitgliedern sesshafter Gemeinschaften zu treffen und zu interagieren - in
seiner eher idealisierten Form wiederzuentdecken.
Zeitgenössische Architekten und Designer haben bereits damit begonnen, die Rolle der Karawanserei als
transkulturellen "dritten Raum" neu zu definieren, der mutig ethnische, kulturelle, sprachliche und religiöse Grenzen
überschreitet. Die Entwicklung der städtischen Karawanserei im 21. Jahrhundert kann auch als Modell für
hochintegrative städtische Wohnkomplexe mit niedriger Bauhöhe und hoher Dichte verstanden werden. Dieses Modell
sieht eine Mischung aus Wohneinheiten, kommerziellen und handwerklichen Aktivitäten, Handwerksbetrieben,
Kunstateliers, Bildungseinrichtungen und öffentlichen Räumen zur aktiven Entfaltung vor. Durch die Verwischung der
Grenzen zwischen Wohn-, Gewerbe-, Sozial- und Kreativräumen wird die produktive Nutzung von Eigentum und das
Engagement der Bewohner für die Allgemeinheit wiederhergestellt. All diese Phänomene werden in der schweizerischitalienischen
Grenzstadt Chiasso angesprochen.
We are living in times of massive migratory flows, increasing ethnic tensions, and cultural/religious radicalizations.
Amidst this speedy chaotic changes, “Refugees” have been a global phenomenon, that has been an everlasting topic in
political and geographical discussion. Refugees - the word in itself was and still is a taboo not only in Europe but all
over the world. Our narrative of refugees ends up with the fear of this category (the refugees) infiltrating our daily lives.
Perhaps, our story telling about them is somehow completely wrong so as to generate xenophobia, trauma and massive
rejection among the local people of the cities. This massive rejection of refugees has made their conditions before,
during and after flight, increasingly difficult and dangerous.
Refugees and migrants has been a topic of concern for me ever since I entered Switzerland. Living in the migrant corner
of Luzern – Emmenbrücke, I have heard and seen stories which will probably never come to light. It will be hidden
forever in the viel of politics and society. This concern led me to take a stance in my research and write about it in my
paper from Sem. III –'The Outlanders: A Journey through the Chronicles of Refugee Experience'. This previous paper closely
shed light upon the concept of “Uncanny valley” – the revulsion that people feel when looking at a human look alike
– to examine the eerie atmosphere in refugee camps and that today’s xenophobia and/or xeno- racism reflect the fact
that, both for individuals and for society, refugees have come to represent the Freudian Uncanny/das Unheimliche and
vice versa. While this paper '21st Century Caravanserai: Transcultural Third Space for the Refugees and the City of Chiasso' will
put forward the suggestion to rediscover — in its rather idealized form — the socio-cultural concept, symbolic role,
and translational practices of the 'Caravanserai,' the place which, in late antiquity, lodged nomads and allowed people
on the move to meet and interact with members of sedentary communities.
Contemporary architects and designers have already started re-envisioning the role of the caravanserai as a transcultural
‘third space’ that courageously cuts across ethnic, cultural, linguistic, and religious borders. The 21st century
development of the urban caravanserai may also be understood as a model for highly inclusive low-rise, high density
urban housing complexes. This model — contemplates a mix of residential units, commercial, and trades activities,
craftsman workshops, arts studios, educational enterprises, and public spaces for active fruition. By blurring the
boundaries between residential, commercial, social, and creative spaces, it reinstates the productive use of property and
the residents’ engagement with the commons. All this phenomenon would be addressed in the very Swiss-Italian border
city—Chiasso.
Transcultural Third Space for the Refugees and the City of Chiasso.
Beschreibung
Wir leben in Zeiten massiver Migrationsströme, zunehmender ethnischer Spannungen und kultureller/religiöser
Radikalisierung. Inmitten dieser rasanten chaotischen Veränderungen sind "Flüchtlinge" ein globales Phänomen, das in
der politischen und geografischen Diskussion ein Dauerthema ist. Flüchtlinge - das Wort an sich war und ist immer
noch ein Tabu, nicht nur in Europa, sondern überall auf der Welt. Unsere Erzählung über Flüchtlinge endet damit,
dass die Angst vor dieser Kategorie (den Flüchtlingen) in unser tägliches Leben eindringt. Vielleicht ist unsere
Erzählung über sie irgendwie völlig falsch, so dass sie Fremdenfeindlichkeit, Trauma und massive Ablehnung bei der
einheimischen Bevölkerung in den Städten hervorruft. Diese massive Ablehnung von Flüchtlingen hat ihre
Lebensbedingungen vor, während und nach der Flucht immer schwieriger und gefährlicher gemacht.
Flüchtlinge und Migranten sind für mich ein Thema, seit ich in die Schweiz gekommen bin. Da ich in der Migrantenecke
von Luzern - Emmenbrücke wohne, habe ich Geschichten gehört und gesehen, die wahrscheinlich nie ans Licht
kommen werden. Sie werden für immer im Dunstkreis von Politik und Gesellschaft verborgen bleiben. Diese Sorge
hat mich dazu gebracht, in meiner Forschung Stellung zu beziehen und darüber in meiner Arbeit aus Sem. III -'The
Outlanders: A Journey through the Chronicles of Refugee Experience'. Diese frühere Arbeit beleuchtete das Konzept
des "Unheimlichen Tals" - die Abscheu, die Menschen beim Anblick eines menschenähnlichen Wesens empfinden -,
um die unheimliche Atmosphäre in Flüchtlingslagern zu untersuchen und zu zeigen, dass die heutige
Fremdenfeindlichkeit und/oder der Fremdenrassismus die Tatsache widerspiegeln, dass Flüchtlinge sowohl für den
Einzelnen als auch für die Gesellschaft das Freudsche Unheimliche/das Unheimliche darstellen und umgekehrt.
Während dieses Papier "Karawanserei des 21. Jahrhunderts: Transkultureller dritter Raum für die Flüchtlinge und die
Stadt Chiasso" den Vorschlag unterbreiten, das soziokulturelle Konzept, die symbolische Rolle und die
Übersetzungspraktiken der "Karawanserei" - des Ortes, der in der Spätantike Nomaden beherbergte und es Menschen
auf der Durchreise ermöglichte, sich mit Mitgliedern sesshafter Gemeinschaften zu treffen und zu interagieren - in
seiner eher idealisierten Form wiederzuentdecken.
Zeitgenössische Architekten und Designer haben bereits damit begonnen, die Rolle der Karawanserei als
transkulturellen "dritten Raum" neu zu definieren, der mutig ethnische, kulturelle, sprachliche und religiöse Grenzen
überschreitet. Die Entwicklung der städtischen Karawanserei im 21. Jahrhundert kann auch als Modell für
hochintegrative städtische Wohnkomplexe mit niedriger Bauhöhe und hoher Dichte verstanden werden. Dieses Modell
sieht eine Mischung aus Wohneinheiten, kommerziellen und handwerklichen Aktivitäten, Handwerksbetrieben,
Kunstateliers, Bildungseinrichtungen und öffentlichen Räumen zur aktiven Entfaltung vor. Durch die Verwischung der
Grenzen zwischen Wohn-, Gewerbe-, Sozial- und Kreativräumen wird die produktive Nutzung von Eigentum und das
Engagement der Bewohner für die Allgemeinheit wiederhergestellt. All diese Phänomene werden in der schweizerischitalienischen
Grenzstadt Chiasso angesprochen.
We are living in times of massive migratory flows, increasing ethnic tensions, and cultural/religious radicalizations.
Amidst this speedy chaotic changes, “Refugees” have been a global phenomenon, that has been an everlasting topic in
political and geographical discussion. Refugees - the word in itself was and still is a taboo not only in Europe but all
over the world. Our narrative of refugees ends up with the fear of this category (the refugees) infiltrating our daily lives.
Perhaps, our story telling about them is somehow completely wrong so as to generate xenophobia, trauma and massive
rejection among the local people of the cities. This massive rejection of refugees has made their conditions before,
during and after flight, increasingly difficult and dangerous.
Refugees and migrants has been a topic of concern for me ever since I entered Switzerland. Living in the migrant corner
of Luzern – Emmenbrücke, I have heard and seen stories which will probably never come to light. It will be hidden
forever in the viel of politics and society. This concern led me to take a stance in my research and write about it in my
paper from Sem. III –'The Outlanders: A Journey through the Chronicles of Refugee Experience'. This previous paper closely
shed light upon the concept of “Uncanny valley” – the revulsion that people feel when looking at a human look alike
– to examine the eerie atmosphere in refugee camps and that today’s xenophobia and/or xeno- racism reflect the fact
that, both for individuals and for society, refugees have come to represent the Freudian Uncanny/das Unheimliche and
vice versa. While this paper '21st Century Caravanserai: Transcultural Third Space for the Refugees and the City of Chiasso' will
put forward the suggestion to rediscover — in its rather idealized form — the socio-cultural concept, symbolic role,
and translational practices of the 'Caravanserai,' the place which, in late antiquity, lodged nomads and allowed people
on the move to meet and interact with members of sedentary communities.
Contemporary architects and designers have already started re-envisioning the role of the caravanserai as a transcultural
‘third space’ that courageously cuts across ethnic, cultural, linguistic, and religious borders. The 21st century
development of the urban caravanserai may also be understood as a model for highly inclusive low-rise, high density
urban housing complexes. This model — contemplates a mix of residential units, commercial, and trades activities,
craftsman workshops, arts studios, educational enterprises, and public spaces for active fruition. By blurring the
boundaries between residential, commercial, social, and creative spaces, it reinstates the productive use of property and
the residents’ engagement with the commons. All this phenomenon would be addressed in the very Swiss-Italian border
city—Chiasso.