TRAPPIST-1 (benannt nach dem Transiting Planets and Planetesimals Small Telescope in Chile) ist ein Zwergstern der Spektralklasse M, 40 Lichtjahre (380 Billionen Kilometer) von der Erde entfernt.
Sieben Planeten umkreisen den Stern, drei davon in der habitablen Zone. Zum Vergleich: in unserem Sonnensystem befindet sich die Erde und der Mars in dieser Zone, die auch unter dem Namen «Goldilocks Zone» bekannt ist. Im namensgebenden Märchen «Goldlöckchen und die drei Bären» (Goldilocks and the Three Bears) haben die drei Bären je einen Brei – einen zu heiss zum essen, einen zu kalt, und einen, der genau perfekt ist. So ist diese Zone also ein Bereich um jeden Stern, wo die Temperaturen weder zu heiss noch zu kalt für die Existenz von flüssigen Wasser sind. Planeten, die sich in dieser Zone befinden sind somit gute Kandidaten für die Existenz erdähnlichen ausserirdischen Lebens.
Jedoch weist der Stern starke, nonthermische Eruptionen auf, welche die umkreisenden Planeten regelmässig mit UV-Strahlungen bombardieren. Diese Aktivitäten könnten die Bewohnbarkeit der Planeten verringern, da sie zum einen die Atmosphäre der Planeten mit der Zeit erodieren könnte, zum anderen hat UV auch negative Auswirkungen auf Organismen. So beschädigt die Strahlung Zell-DNS, was zu Mutationen und Krebs sowie auch zum Stopp des Zellzyklus und zu Nekrose (Zelltod) führen kann.
Durch eine erdähnliche Atmosphäre könnte ein Teil der Strahlung jedoch absorbiert oder reflektiert werden, was die Entstehung und Ausbreitung von Leben auf der Oberfläche ermöglichen würde.
Da bei den Planeten im TRAPPIST-System bis jetzt jedoch noch keine
Atmosphärenzusammensetzung nachgewiesen werden konnte, konnte die genaue Auswirkung der Eruptionen auf die Planeten noch nicht bestimmt werden. Eine von Wasserstoff dominierte Atmosphäre konnte jedoch ausgeschlossen werden, eine durch Stickstoff, Sauerstoff, Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid oder Methan dominierte Atmosphäre ist jedoch möglich.
Diese Faktoren bedeuten nicht, dass Leben auf den Planeten ausgeschlossen ist. Es bedeutet lediglich, dass das Leben nicht so wäre, wie wir das von der Erde kennen und von einer eher feindlichen Umgebung dominiert sind.
Für mein Projekt ging ich von einer spekulativen, erdähnlichen Atmosphäre aus, welche die Planetenoberfläche zu einem gewissen Grad von der einkommenden Strahlung schützt.
PLANET
TRAPPIST-1e ist der vierte Planet im TRAPPIST-System und einer der vielversprechendsten Kandidaten zur Beherbergung von Leben. Der Planet dreht sich innerhalb 6.1 irdischer Tage einmal um den Stern, ein Jahr dauert also weniger als eine Woche auf der Erde. Der Planet gleicht der Erde in vielen Merkmalen. So weist er beispielsweise eine 93-prozentigen Masse auf im Vergleich zu 100% der Erde und seine Anziehungskraft von 0.93 G ist nur minim weniger als die 1G auf der Erde. Sogar die berechneten Temperaturen gleichen denen auf der Erde.
Der Hauptunterschied ist jedoch, dass sich der Planet mehr als dreissig mal näher an seinem Stern befindet als die Erde zur Sonne. Wegen der geringeren Luminosität von TRAPPIST bedeutet dies jedoch nicht, dass die Planetenoberfläche von intensiven Sonnenstrahlen verbrannt wird. Doch ist der Abstand klein genug, dass sich die Gravitation des Sterns auf den Planeten auswirkt und dessen Rotation dämpft – der Planet ist mit hoher Wahrscheinlichkeit in gebundener Rotation. Das bedeutet, dass die Umlaufzeit (die Zeit, die der Planet für eine komplette Umkreisung des Sterns braucht) und die Rotationsperiode (die Zeit, in der sich der Planet einmal um sich selbst dreht) des Planeten gleich sind. Somit zeigt immer die selbe Seite des Planeten zum Stern.
Ein vergleichbares Beispiel hierzu wäre der irdische Mond, welcher in gebundener Rotation zur Erde steht. Wo der Mond dennoch überall von der Sonne beschienen wird, ist das bei TRAPPIST-1e anders. Eine Seite wird konstant von der Sonne beschienen und erhitzt, während die andere in kompletter Dunkelheit steckt. Auf der sonnenzugewandten Seite wären die Temperaturen wohl zu heiss für die Existenz komplexen Lebens, während sie auf der Schattenseite zu kalt wären. Zwischen diesen Bereichen des ewigen Tages und der ewigen Nacht gäbe es jedoch einen Streifen, in welchem ein ewiges Zwielicht herrscht und die Temperaturen lebensfreundlicher wären. Es wäre in diesem Streifen, in welchem komplexes Leben und flüssiges Wasser am ehesten zu finden wären, und auf welchen ich mich in diesem Projekt fokussiere.