Das vorliegende Thesisbuch verbindet das Thesisprojekt mit der theoretischen Annäherung an die Thematik „Keeping what’s good“. Im Zentrum steht dabei die Umnutzung und Weiterentwicklung des Areals der ehemaligen Gelatinefabrik in Winterthur Grüze. Das Thesisbuch befasst sich mit der Kreation eines möglichen Zukunftsbildes der Garten- sowie der Industriestadt. Die Themen Stadt und
Dichte, Industrie und Nachhaltigkeit, Arbeiten und Wohnen stehen dabei im Fokus und sind eng miteinander verwoben. Dabei untersucht die Arbeit die Entwicklung eines neuen Bautypus mit Schwerpunkt auf dem Grüze Areal. Der stetige Bevölkerungsanstieg und die Urbanisierung in Winterthur erfordern innovative Ansätze für eine nachhaltige Stadtentwicklung.
Die Studie beginnt mit der Analyse des historischen Kontextes der Gelatinefabrik. Des Weiteren werden die heutigen Herausforderungen des Klimawandels und die Notwendigkeit zukunftsorientierte Lösungen untersucht. Wie viele andere Städte in der Schweiz ist auch Winterthur von steigenden
Temperaturen und dem Weichen von Grünflächen infolge der immer dichter werdenden gebauten
Umwelt betroffen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken hat die Stadt einen Rahmenplan entwickelt, der eine hohe Lebensqualität der Winterthurer gewährleistet. Darüber hinaus spielt das vom Bund propagierte Konzept der 2000-Watt-Gesellschaft eine wichtige Rolle. Die Arbeit unterstreicht die Bedeutung einer gemischten Nutzung, einschliesslich von Industrie- und Wohngebieten, bei der Entwicklung von neuen Quartieren. Das Konzept der Gartenstadt, das ein harmonisches Verhältnis zwischen Wohnen, Arbeiten und Freizeit betont, dient als Inspiration für die Neugestaltung. Durch die
Kombination von historischen Erkenntnissen, klimatischen Überlegungen und städtebaulichen
Strategien wird mit dieser Arbeit ein neuer Bautypus für Winterthur manifestiert. Die Typologie zielt darauf ab, eine nachhaltige Umgebung zu schaffen, die die Industrie miteinbezieht, den sozialen
Austausch fördert und den Herausforderungen des Klimawandels begegnen kann. Das Projekt, eng verknüpft und in einer Wechselwirkung mit dem Thesisbuch, soll neue Konzepte und Denkweisen
aufzeigen und einen Prototyp, ein neues Stück Stadt, ein Zukunftsbild formen.